Alle Jahre wieder nähert sich der 12. Monate seinem Ende und es wird einmal mehr Zeit, das, was war zu resümieren und aus diesem ein Fazit zu ziehen.
Begonnen hatte das Jahr 2015 für uns äußerst spannend, denn zunächst musste das Jugendparlament einmal gewählt werden. Die ersten drei Monate standen also ganz im Zeichen von Wahlvorbereitungen, Wahlwerbung und "Wahlkampf" - ein Begriff mit welchem ich mich nicht wirklich anfreunden kann. Alle Leipziger Jugendlichen im Alter von 14 bis einschließlich 21 Jahren waren dazu aufgerufen vom 23.03.15 bis 29.03.15 in einer Onlinewahl die zukünftigen 20 Jugendparlamentarier*innen aus 31 Kandidat*innen zu wählen.
Leider mussten wir hierbei eine deutliche Schlappe hinnehmen, denn lediglich 1.353 Jugendliche (4,2 %) hatten sich an der Wahl beteiligt (endgültiges Wahlergebnis) Fragen wie "Was haben wir falsch gemacht?", "Warum haben wir die Leipziger Jugend nicht erreicht?" und "Werden wir 'so' ernst genommen werden?" tauchten in unseren Köpfen auf und wurden zahlreich beantwortet. Fest stand jedoch: Wir werden weitermachen, wollen nicht jammern, sondern das verbessern, was bisher hakte und das waren - zumindest meiner Meinung nach - der vielfältige Kontakt zu den Leipziger Jugendlichen sowie überzeugende Leistungen, auf die wir verweisen konnten und genau das sollten und sollen auch weiterhin unsere Ziele sein.
Startschuss hierfür war die konstituierende Sitzung des Jugendparlaments am 16.04.15, auf welcher die 20 gewählten Jugendlichen erstmals als Mitglieder des Jugendparlamentes zusammentraten und im Namen der Stadt Leipzig vom Oberbürgermeister Burkhard Jung beglückwünscht und geehrt wurden.
Im Anschluss daran wurden auf der zweiten Sitzung des Jugendparlaments die Sprecherin Pauline sowie deren Stellvertreter Marco und Jonas, als auch der Jugendbeirat (Zusammensetzung des Jugendbeirats: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/au020.asp?AULFDNR=1000016&altoption=Gremium) gewählt.
Nachdem wir auf den weiteren zwei Sitzungen Verfahrensweisen diskutieren und Pläne schmieden konnten, fuhren wir vom 11.07. bis 12.07.15 aufs "Leipziger Land", um uns auf einer Klausurtagung untereinander besser kennenzulernen und zusammenzuwachsen. Auch berieten wir weiter über unsere Arbeitsweisen und Vorhaben und diskutierten beispielsweise über LEGIDA, unsere Zusammenarbeit mit der pädagogischen Begleitung und der Verwaltung und den Ablauf des Sommerfests, welches am 04.09. stattfand. Auch erstellten wir zwei Pressemitteilungen zur Unterstützung der Schüler*innen der Max-Klinger-Schule, welche am 09.07.15 für eine Kernsanierung ihrer Schule demonstrierten.
Während der Klausur festigten wir auch die Idee eines Logowettbewerbes, um den Leipziger Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, ihre Ideen für das neue Logo des Leipziger Jugendparlamentes einzubringen. Dieser begann im September und endete am 30.10.2015. Insgesamt erreichten uns über 30 Vorschläge für ein neues Logo, was zwar ein Zeichen dafür ist, dass wir einige Jugendliche erreicht haben, meiner Ansicht jedoch auch zeigt, dass unsere Außenwirkung leider immer noch zu gering ist.
In der Abstimmung durch eine Jury, bestehend aus 10 Jugendparlamenarier*innen und 10 weiteren Jugendlichen, wurde letztendlich die Einreichung von William (Mitglied des Jugenparlaments) als neues Logo gewählt. Wir hoffen dieses bald nutzen zu können, doch bisher fehlt uns noch die Zusage der Stadt Leipzig, das Logo verwenden zu dürfen, da dieses den "Leipziger Löwen" enthält. Drückt uns die Daumen! Neben dem Erstplatzierten wurden auch der zweite (Felix) und dritte (Franziska) Platz ermitteln, welche ebenfalls Sachpreise gewannen.
Auch bezüglich des Jugendbeirats ging es voran. Dieser wurde am 26.08.15 konstituiert und tagt seitdem meist monatlich. Als dessen Vorsitzender wurde William sowie als dessen Stellvertreterin Sinah gewählt. Aufgabe des Jugendbeirats ist es über Vorlagen und Anträge, über welche der Stadtrat abstimmt, zu diskutieren und sich zu diesen zu positionieren sowie eigene Anträge in den Stadtrat einzubringen. Beispielsweise sprachen wir uns bezüglich des Antrages zu Kürzung der Linie 9 gegen eine Einstellung der Straßenbahnverbindung nach Markkleeberg West aus.
Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr waren die Veranstaltungen der AG Antirassismus und der AG Feminismus. So fand am 02.10.15 ein Workshop mit geflüchteten Jugendlichen aus Syrien statt. Hierbei erhielten Leipziger Jugendliche die Möglichkeit Einblicke in die Erfahrungen der Geflüchteten zu erlangen. Daran schloss sich ein gemütliches Beisammensein. Des Weiteren fand am 27.11.15 eine Diskussion zum Thema Sexismus in Schulen unter dem Titel "Kann mal einer der Jungs den Beamer aufbauen?!", welche überraschender Weise nur von Jungen besucht, jedoch von zwei jungen Damen moderiert wurde und mir persönlich einige neue Erkenntnisse ermöglichte.
Allerdings war das Jahr 2015 auch von mehreren Abschieden gekennzeichnet. So entschlossen sich zwei Mitglieder des Jugendparlaments ihr Amt niederzulegen. Außerdem wurde einem Jugendlichen sein Mandat aberkannt. Daher möchte ich mich, im Namen des gesamten Jugendparlamentes, an dieser Stelle für das Engagement von Anja, Markus und Max S. bedanken. Vielleicht arbeiten wir noch ein weiteres Mal zusammen ☺. Ebenfalls bedanken möchten wir uns beim Stadtjugendring, welcher in diesem Jahr leider seinen Vertrag mit der Stadt Leipzig zum 30.09.15 gekündigt hat, was meiner Meinung nach nicht zuletzt auch in teilweise schwierigen Rahmenbedingungen bezüglich der Zusammenarbeit mit der Verwaltung und der Finanzierung begründet sein dürfte. Die Mitarbeiter des Stadtjugendrings unterstützten uns bereits über mehrere Jahre und tragen einen großen Anteil an der Entstehung des Leipziger Jugendparlamentes. Dafür danken wir Corinna, Theresa, Elisa und Gunnar recht herzlich☺. Wenn ich das Thema "Danksagungen" nun einmal angeschnitten habe, möchte ich auch den übrigen Jugendparlamentariern, dem Büro für Ratsangelegenheiten, insbesondere Herrn Weise, Frau Lahm und dem Stadtschülerrat der Stadt Leipzig meinen Dank aussprechen.
Ich denke, dass wir optimistisch in die Zukunft schauen, denn innerhalb der der 9 gegründeten AGs (Antirassismus, Bildung und Schule, Feminismus, Mobilität, Öffentlichkeitsarbeit, Umwelt, Vernetzung, Vorlagen) sind bereits einige gute Ideen vorhanden, welche auf ihre Umsetzung warten. Darüber hinaus haben wir auch begonnen regelmäßig über aktuelle Vorlagen und Anträge aus dem Stadtrat zu diskutieren und Stellung zu beziehen und werden bald unseren ersten Antrag in den Stadtrat einbringen. Dieser könnte beispielsweise ein Urban Gardening Projekt beinhalten, welches gerade in der AG Umwelt diskutiert wird. Ein weiteres aktuelles Beispiel, ist die Unterstützung des Projektes "Schüler einer Welt" mit 500 € aus dem Jugendfond.
Mein Fazit ist also überwiegend positiv, auch wenn es weiterhin ungeklärte Probleme gibt. So ist es weiterhin unklar, ob wir eine Website erhalten, die wir selbst verwalten dürfen und auch unser Kontakt zur Leipziger Jugend ist noch zu sporadisch.
Dennoch starte voll Freude, wenn auch mit Respekt und ein wenig Angst, in das nächste Jahr, das wir mit Projekten, Aktionen und unseren Ideen füllen sollten!
Hast auch du "Bock auf Veränderung"? Willst du in deiner Schule, deinem Stadtteil, deinem Leipzig etwas bewegen? Dann melde dich bei uns! Du erreichst uns über:
Facebook: https://www.facebook.com/jupa.leipzig/
oder
www.leipzig.de/jugendparlament
oder
schreibst eine Mail an den / die Jugendparlamentarier*in deines Vertrauen (Zusammensetzung des Jugendparlamentes: https://ratsinfo.leipzig.de/bi/au020.asp?AULFDNR=1000015), zum Beispiel an mich (Frederik): FHirschfeld.g@gmail.com
Frohe Weihnachten voll Liebe und Freude und einen guten und glücklichen Rutsch in das Jahr 2016
Euer Frederik.