Das 2005 beschlossene Gebäudesicherungsprogramm der Stadt für gefährdete Gebäude mit hohem Denkmalwert oder herausragender städtebaulicher Bedeutung hat die Rettung zahlreicher Gebäude ermöglicht. Das Amtsblatt stellt in loser Folge gesicherte Denkmale vor. In der aktuellen Ausgabe geht es um die Windorfer Straße 104, ein bedeutendes Beispiel für die Gründerzeit in Kleinzschocher.
Erbaut 1903 von Maurermeister Richard Leonhardt
Das Haus Windorfer Straße 104 wurde im Jahr 1903 von Maurermeister Richard Leonhardt errichtet, der Bauherr und Bauausführender in einer Person war. Der Entwurf stammt von dem Leipziger Architekten Martin Bormann. Das repräsentative Gebäude besticht vor allem durch die reiche und qualitätvolle Gestaltung der Straßenfassade sowie eine sehr aufwändige Innenausstattung. Es ist ein sehr gutes Beispiel für den Leipziger Wohnungsbau dieser Zeit.
Durch mangelnde Pflege, jahrelangen Leerstand und Vandalismus verfiel das Gebäude zusehends. Aufgrund des schadhaften Daches und der defekten Entwässerung war das Haus nicht mehr ausreichend gegenüber Witterungseinflüssen geschützt. Das ungehinderte Eindringen der Nässe zog auch die Fassaden stark in Mitleidenschaft.
Mithilfe von Fördermitteln der Stadt Leipzig war es dem Eigentümer in diesem Jahr möglich, umfangreiche Sicherungs- und Sanierungsarbeiten ausführen zu lassen. Der Dachstuhl, die Dachdeckung und die Dachentwässerung wurden saniert, auch für die Straßenfassade konnte etwas getan werden. So gelang es, eines der wichtigsten Gründerzeithäuser in Kleinzschocher vor dem Verfall zu retten.
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