"Der deutliche Anstieg der Arbeitslosigkeit um 1.882 Menschen im Januar ist saisonal bedingt und kommt nicht überraschend. Zum Jahresende liefen etliche befristete Arbeitsverträge aus und in den witterungsabhängigen Branchen kommt es zu winterbedingten Entlassungen. Diese Entwicklung ist typisch für den Monat Januar. Im letzten Jahr war der Anstieg im Januar deutlich stärker. Trotz des Anstiegs der Arbeitslosigkeit gab es im Vergleich zum Januar des Vorjahres sehr viel weniger arbeitslose Menschen in der Stadt Leipzig", so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Leipzig Reinhilde Willems zur jüngsten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Leipzig. "Sichtbar ist auch ein Anstieg bei den ausländischen Arbeitslosen. Die Entwicklung bei der Zuwanderung in Leipzig kommt jetzt auch am Arbeitsmarkt verstärkt an. Gemeinsames Ziel muss es sein, diese Menschen ebenfalls fit zu machen für unseren Arbeitsmarkt. Nach Einschätzung der Arbeitsagentur Leipzig wird uns dieser Trend weiter begleiten."
Insgesamt waren 24.999 (Vormonat 23.117) Männer und Frauen in der Stadt Leipzig arbeitslos. Der Anstieg im Vergleich zum Dezember 2016 betrug 1.882 (vor einem Jahr betrug der Anstieg von Dezember auf Januar 2.264) Personen. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres ist die Zahl der Arbeitslosen um 2.725 gefallen.
Altersgruppen
In allen Altersgruppen war ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen. Bei den jungen Menschen bis 25 Jahren stieg die Zahl der Arbeitslosen um 192 auf 1.975 (Vorjahr: 2.080). Bei den Lebensälteren in der Altersgruppe ab 50 Jahren wuchs die Arbeitslosigkeit um 413 auf 7.191 Personen an (Vorjahr: 8.411).
Langzeitarbeitslose
Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im zurückliegenden Monat in Leipzig gestiegen. Gegenüber dem Vormonat wuchs sie um 117 auf 7.477. Im Vergleich zum Januar 2016 gab es aber 1.464 Langzeitarbeitslose weniger.
"Die Geschäftspolitik der Investitionen der Arbeitsagentur und des Jobcenters Leipzig in die berufliche Qualifizierung von arbeitslosen Menschen bleibt der richtige Weg. Unser rechtskreisübergreifender Schwerpunkt ist weiterhin, die arbeitslosen Menschen fit zu machen für die Anforderungen des dynamischen Arbeitsmarktes. Dafür setzen wir auf betriebsnahe Aktivierung und Qualifizierung", so Willems zur Geschäftspolitik.
Offene Stellen
Beim Zugang an offenen Arbeitsstellen verzeichnete die Arbeitsagentur Leipzig im Januar einen Rückgang gegenüber dem Vormonat. Die Wirtschaft und die Verwaltung haben in den letzten vier Wochen 1.830 freie Stellen, das waren 255 weniger als im davor liegenden Monat (2.085), aber 198 mehr als vor einem Jahr, zur Besetzung gemeldet.
Arbeitslosenquote
Zum statistischen Zähltag im Januar betrug die Arbeitslosenquote in der Stadt Leipzig 8,5 Prozent (Vormonat: 7,9 Prozent). Im Januar 2016 lag sie noch bei 9,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote bezieht sich auf alle zivilen Erwerbspersonen.
Arbeitsmarktentwicklung nach Rechtskreisen SGB III und SGB II
Im Januar waren 7.467 Menschen im Rechtskreis SGB III in der Arbeitsagentur arbeitslos gemeldet. Das waren 2.386 mehr als im Vormonat und 902 mehr als im Januar 2016. Im Rechtskreis SGB II waren 17.532 Menschen im Jobcenter Leipzig arbeitslos registriert. Das waren - 504 weniger als im Dezember 2016 und 3.627 weniger als vor einem Jahr. 70,1 Prozent aller arbeitslosen Leipziger wurden vom Jobcenter und 29,9 Prozent von der Arbeitsagentur Leipzig betreut. In Leipzig gab es im Januar 38.837 Bedarfsgemeinschaften. Das sind 201 weniger als im Vormonat und 1.537 weniger als im Januar des Vorjahres. Das Jobcenter Leipzig betreut aktuell 48.378 erwerbsfähige Leistungsberechtigte. Im Vergleich zum Vormonat betrug der Rückgang 272. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl um 1.130 Personen.
"Der deutliche Rückgang bei der Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung zeigt, dass auch die Menschen, die schon lange arbeitslos sind, ihre Chancen nutzen. Ich kann die Arbeitgeber nur bestärken, weiter in die Einarbeitung von Kräften zu investieren, auch wenn die Biografie Zeiten der Arbeitslosigkeit enthält", so Willems weiter.
Prognose
Auch im Februar müssen wir mit einem weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit rechnen. Der Anstieg wird aber wesentlich geringer ausfallen als im Januar. Das ändert aber nichts daran, dass der positive Trend in 2017 am Arbeitsmarkt anhalten wird", prognostiziert Willems zum Abschluss.