Das Deutsche Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) hat am 14. Mai 2012 in der ersten Mitgliederversammlung das Direktorat gewählt und nimmt damit offiziell seine Arbeit auf. Die an iDiv beteiligten mitteldeutschen Universitäten Halle, Jena, Leipzig und ihre Kooperationspartner haben den Zuschlag für die Förderung eines neuen Forschungszentrums zum Thema Biodiversität durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Bis zu 12 Jahre wird iDiv mit jährlich sieben Millionen Euro von der DFG gefördert.
Investition zum Schutz der biologischen Vielfalt
Die Investition in Biodiversitätsforschung ist dringend notwendig, da die biologische Vielfalt auf unserem Planeten derzeit drastisch zurück geht und immer deutlicher wird, dass die Menschheit damit auch eine wichtige Lebensgrundlage verliert", sagt Prof. Dr. Christian Wirth, frisch ernannter Sprecher und Geschäftsführender Direktor von iDiv. Bereits seit zehn Jahren sei die Biodiversitätsforschung in Deutschland sehr erfolgreich. "Aber die Datensynthese ist dabei zu kurz gekommen", erklärte der Professor für Spezielle Botanik und Funktionelle Biodiversität der Universität Leipzig. Diesem Schwerpunkt widme sich unter anderem iDiv.
Vier der insgesamt acht neu zu besetzenden Kernprofessuren sollen zukünftig die Forschungsergebnisse bündeln und die Integration der iDiv-Standorte intensivieren. iDiv wird als Synthesezentrum ab Herbst 2012 zunächst seinen Sitz in der BioCity an Leipzigs Alter Messe haben. In der zweiten Antragsphase solle dort ein Neubau errichtet werden. Nach dem Auslaufen der Förderung solle iDiv dauerhaft an seinen Standorten bleiben.
Stärkung der Wissenschaftsregion Mitteldeutschland Leipzig hat mit der Ansiedlung des Deutschen Zentrums für Integrative Biodiversitätsforschung weiter an Bedeutung als Wissenschaftsstandort gewonnen. Ich freue mich, dass sich unsere Alma Mater gemeinsam mit den Universitäten von Jena und Halle-Wittenberg gegen starke Wettbewerber durchsetzen konnte. Überdies ist die erfolgreiche Zusammenarbeit der drei Universitäten aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ein starkes Signal für die gemeinsame Wirtschafts- und Wissenschaftsregion Mitteldeutschland.", so Oberbürgermeister Burkhard Jung.
Durch iDiv werde die bereits seit längerem bestehende Kooperation der drei Universitäten auf dem Gebiet der Biodiversität verstärkt, betonte die Prorektorin für Struktur und Finanzen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Prof. Dr. Birgit Dräger.
Der Rektor der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Prof. Dr. Klaus Dicke, erklärte, die Biodiversitätsforschung in Jena sei "hochgradig vernetzt".
Biodiversität sei heute sehr wichtig, weil die Menschheit bisher nur zehn Prozent der Arten auf der Erde kenne, sagte Prof. Dr. Francois Buscot vom Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung UFZ. Viele Rätsel seien beispielsweise rund um den Einfluss der Biodiversität auf unsere Ökosysteme und ihre Funktion zu lösen. Auch den Schutz der Biodiversität durch zu entwickelnde Richtlinien habe sich iDiv auf die Fahnen geschrieben.
Was ist Biodiversität? Der Begriff der Biodiversität beschreibt die biologische Vielfalt. Viele
Menschen verbinden damit spontan die Vielfalt biologischer Arten, aber dies ist nur ein Aspekt von vielen. Biodiversität beinhaltet beispielsweise auch die genetische Vielfalt von Individuen innerhalb von Arten, sowie die Vielfalt von Eigenschaften und Funktionen von Individuen und Arten. Individuen unterscheiden sich nicht nur durch ihren genetischen Code, und Arten unterscheiden sich nicht nur durch ihren Namen, sondern auch durch eine Vielzahl von Eigenschaften, wie beispielsweise ihre Größe, ihre Farbe, ihre Fortbewegungsweise, ihre chemischen Inhaltstoffe usw..
Das Ausmaß der Biodiversität auf unserem Planeten Erde ist nur unzureichend erfasst. Wir kennen etwa 1,3 Millionen Arten. Hochrechnungen gehen davon aus, dass unser Planet aber mindestens zehnmal so viele Arten beherbergt.
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