Vorab startet eine technische Neuerung: Erstmals können, dank des neuen Online-Ticketsystems, Eintrittskarten (7 Euro und ermäßigt 5 Euro) online gekauft werden. Zudem sind an jeder Spielstätte auch Karten für andere Kinos erhältlich.
Festivaldirektor Claas Danielsen freut sich über die „technische Revolution“, die auch beinhaltet, dass von 346 eingereichten Filmen nur noch 23 Filmkopien sind. Alle übrigen können in den Kinos in höchster Qualität digital ausgespielt werden.
Die großen Themen, die die Dokumentarfilmer in diesem Jahr beschäftigen, sind das Eigene und das Fremde. „Es dreht sich viel um die eigene Identität und die Veränderungen vom Gestern zum Heute“, erläutert Dr. Grit Lemke, Leiterin des Dokumentarfilmprogramms. Auch werden verschiedene Sichtweisen auf die Vergangenheit eröffnet und hinterfragt, wie diese mit welchen Auswirkungen in den Menschen weiterlebt. So werden viele große Themen anhand von Einzelschicksalen begreifbar gemacht.
Auch in den Animationsfilmen, verspricht Annegret Richter, die die Beiträge in dieser Kategorie auswählte, werden menschliche Beziehungen genau unter die Lupe genommen und innere Welten und Subtexte offenbart. Insgesamt erwartet die Zuschauer „größere künstlerische Freiheit über die Genregrenzen hinaus“, wirbt Lemke. So wird neben den „Tauben“ in den bekannten Wettbewerben auch ein Preis für den besten animierten Dokumentarfilm verliehen.
Neben den Wettbewerben läuft ein Sonderprogramm, das zum einen den Länderfokus enthält, der auf Brasilien liegt, und zum anderen die Retrospektive „STURM“, die in acht Massenbewegungen durch das 20. Jahrhundert führt. DieHommagen sind Wendy Morris, Peter Liechti und Peter Voigt gewidmet, die auch eine Meisterklasse anbieten werden.
Eröffnet wird das Dok-Festival am 28. Oktober mit dem Film „Master of the Universe“, in dem Marc Bauder in die Welt der Investmentbanker blickt. Unter dem Titel „DOK im Knast“ wird dieses Jahr auch die Justizvollzugsanstalt als Spielstätte genutzt. Am Wochenende 1. bis 3. November erleben Cineasten gemeinsam mit den Inhaftierten im Anschluss der Filme auch die Regisseure hautnah. „Das ist Kino zum Anfassen“, freut sich Danielsen.
Wer mehr über das vielfältige Programm erfahren oder schon Karten bestellen möchte, kann dies vorab im Internet unter: www.dok-leipzig.de