"Es ist ein sehr politischer Jahrgang", konstatiert Programmdirektorin Dr. Grit Lemke.
Film über Edward Snowden am Start
Schon der Eröffnungsfilm am 27. Oktober verspricht brisant zu werden: "Citizenfour" von der amerikanischen Filmemacherin Laura Poitras begleitet den berühmtesten Informanten unserer Zeit, Edward Snowden, und zeigt hautnah und spannend wie ein Thriller die Entwicklung der NSA-Affäre. Snowden hatte der Regisseurin und Glenn Greenwald vom britischen Magazin "The Guardian" sein brisantes Material anvertraut. "Citizenfour" hat bei DOK Leipzig Deutschlandpremiere und startet im Internationalen Wettbewerb.
Ob sich allerdings eine goldene Taube zu ihm aufschwingt, ist freilich noch offen. Immerhin warten sechs goldene und eine silberne Taube darauf, zu Filmemachern aus aller Welt zu fliegen.
Politik ist bestimmendes Thema
Und politisch geht es weiter: Die Krise in der Ukraine und der Bürgerkrieg in Syrien – mehrere Filme bei DOK Leipzig wie "Maidan" von Sergei Loznitsa, "Varya" von Aliona Polunina, "Our Terrible Country" von Mohammad Ali Atassi und Ziad Homsi oder "From my Syrian Room" von Hazem Alhamwi beschäftigen sich in diesem Jahr mit den aktuellen Umbrüchen.
Doch auch der Internationale Wettbewerb Animationsfilm erzählt von entscheidenden Momenten des Lebens in phantasievoller Bildsprache. 34 Filme aus 16 Ländern, darunter sechs deutsche Produktionen, zeigen eine enorme Vielfalt an künstlerischen Ideen und technischer Umsetzung.
Von "Aufarbeitung" bis zu "Familiengeschichten"
Vier Programme bilden auch dieses Jahr thematische Klammern: "Aufarbeitung", "Erkenntnisse", "Sonderbares", "Familiengeschichten". Etliche Dok- und Animationsfilme sind auch Grenzgänger zwischen den Genres. "Sie zeigen die subjektive Realität eines jeden Regisseurs", meint Festivaldirektor Claas Danielsen.