An der Stelle des künftigen Gedenkortes wurde Kamal in der Nacht vom 24. zum 25. Oktober 2010 erstochen. Das Landgericht Leipzig berücksichtigte mit seinem Urteil vom 8. Juli 2011 die rassistische Tatmotivation. Der Mord an dem 19-jährigen Kamal wird vom Bundesinnenministerium als rechts motiviert anerkannt.
Der Gedenkort ist das erste Ergebnis der Arbeit der AG Erinnerungskultur. Eine Reihe von zivilgesellschaftlichen Akteuren ergriff 2011 die Initiative für die Etablierung einer eigenen Gedenkkultur für die Opfer rechts motivierter Gewalt nach 1990. Dieses Anliegen mündete in der Gründung der Arbeitsgemeinschaft Erinnerungskultur, in der Vertreter des Migrantenbeirates Leipzig, der Beratungsstelle für Betroffene rechts motivierter und rassistischer Gewalt der RAA, der Stadtverwaltung und des Stadtrates arbeiten.
„Wir sind erleichtert, dass der erste Ort zum Gedenken an die Menschen, die aufgrund rechts motivierter Gewalt ihr Leben verloren haben, nach fast zweijähriger Vorbereitungszeit am 24. Oktober eingeweiht wird. Dies ist der erste Schritt auf dem Weg der Etablierung einer eigenen Erinnerungskultur. JournalistInnen zählen für Leipzig insgesamt sechs rechts motivierte Morde seit 1990. Den Opfern rassistischer, sozialdarwinistischer und homophober Gewalt muss eine angemessene Würdigung zuteil werden“, so die Mitglieder AG Erinnerungskultur.
Das Denkmal besteht aus einem Stein, auf dem eine Tafel angebracht ist. Die Inschrift wurde gemeinsam mit der Familie von Kamal entworfen. Die Firma Rohrwacher GmbH hat den Gedenkstein gesetzt.