49 Berufsschullehrer aus Vietnam waren in den vergangenen fünf Monaten zur Weiterbildung im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer zu Leipzig. Nach deutschen Standards werden sie zukünftig in ihrer Heimat Tischler, Metallbauer und Werkzeugmacher ausbilden.
Interesse am deutschen dualen Ausbildungssystem
Die vietnamesische Wirtschaft ist auf Wachstumskurs. Eine große Herausforderung ist eine gute Berufsausbildung, um den stetig wachsenden Bedarf an Fachkräften zu befriedigen. Die Regierung von Vietnam hat beschlossen, das duale Ausbildungssystem einzuführen, um Fachkräfte für das eigene Land besser zu qualifizieren. "Modernisierung der vietnamesischen Berufsausbildung" heißt das Projekt, mit dem die vietnamesische Regierung schrittweise neue Standards der Berufsausbildung einführen will. Dazu werden Berufsschullehrer in die entsprechenden Partnerländer geschickt, um sich weiterbilden zu lassen. "Das duale Ausbildungssystem, wie wir es hier in Deutschland praktizieren, erfreut sich schon seit vielen Jahren großer internationaler Aufmerksamkeit", weiß der Präsident des Zentralverbandes des deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer.
Oberbürgermeister Burkhard Jung hebt die Bedeutung der Berufsausbildung und der Berufsschullehrer hervor: "Sie machen vielleicht das allerwichtigste - jungen Menschen eine Zukunft zu ermöglichen."
Insgesamt 300 vietnamesische Berufsschullehrer bilden sich in Deutschland weiter und Handwerkspräsident Gröhn freut sich, dass die HWK Leipzig zur Leitkammer für dieses internationale Projekt ernannt wurde. Im Vorfeld hat die vietnamesische Regierung 22 Berufsbilder mit deutschen Standards nach Vietnam transferiert und angepasst. Ab Oktober 2019 wird an 45 Berufsschulzentren in Vietnam in diesen Berufen die Ausbildung beginnen.