Eigenhändig soll Martin Luther sie an die Tore der Wittenberger Schlosskirche genagelt haben - seine 95 Positionen gegen den Missbrauch des Ablasses. Dieser Akt gegen das päpstliche Finanzsystem jährt sich 2017 zum 500. Mal und wird Anlass für ein Lutherjahr sein.
Jubiläumswochenende 24./25. Mai
Wer wissen will, wo und mit wem Luther in Sachsen Reformationsgeschichte geschrieben hat, kann bereits jetzt auf einem Stück "Lutherweg" wandeln. Schon in Kürze, am Jubiläumswochenende 24./25. Mai, wird mit zahlreichen Veranstaltungen und Gottesdiensten der Einführung der Reformation in Leipzig vor 475 Jahren gedacht.
"Die Reformation ist kein innerkirchlicher Event, sondern hat eine ganz große gesamtgesellschaftliche Bedeutung", betont Christoph Seele, der Beauftragte der evangelischlutherischen Landeskirche für die Lutherdekade und das Reformationsjubiläum. Aus diesem Anlass wird an diesem Wochenende auch der Leipziger Abschnitt des "Lutherwegs in Sachsen" eröffnet.
Ein weiteres Stück Lutherweg
Kurz danach, am 4. Juni, wird auf Burg Gnandstein die westliche Teilstrecke des Lutherwegs ihrer Bestimmung übergeben. Dann steht der Weg zwischen Zwickau via Leipzig bis nach Torgau allen Gästen offen. Nach seiner kompletten Fertigstellung 2015 führt der 550 Kilometer lange Rundweg an 27 Stationen entlang. Er ist durch ein grünes Luther-L auf weißem Grund gekennzeichnet und verbindet Städte, Stätten und Orte, an denen Martin Luther und seine Wegbegleiter wirkten.Zu entdecken sind die Spuren, die die Reformation bis heute in einer traditionsreichen, historisch gewachsenen Landschaft hinterlassen hat.
Landeskirchentag und Chorfest
Natürlich begegnet Luther den Leipzigern und ihren Gästen auch zum Landeskirchentag und zum Deutschen Evangelischen Chorfest vom 27. bis 29. Juni in Leipzig. Nicht umsonst heißt dessen Motto: "Hier stehe ich ...", angelehnt an Luthers Worte: "Hier stehe ich, ich kann nicht anders ..." auf dem Wormser Reichstag.
Der Landeskirchentag lädt zu Gruppenarbeit, Podien und Bibelarbeiten ein. In vier Themenbereichen geht es um den Glauben im Spannungsfeld zwischen spirituellem Erleben und öffentlichem Wirken, um Freiheit contra Gerechtigkeit, um das Handeln zwischen Friedensangebot und Gewalt in der Welt und um die täglichen Herausforderungen beispielsweise bei der Pflege von Angehörigen.
Höhepunkt ist am Sonntag der große Abschlussgottesdienst im Stadion.