Ziel der Lärmaktionsplanung ist es, Lärmemissionen in der Stadt zu vermindern und zu vermeiden, insbesondere dort, wo die Geräuschbelastung gesundheitsschädliche Auswirkungen hat. "Durch die Umsetzung der Maßnahmen zur Lärmminderung und Luftreinhaltung konnte bislang beispielsweise die Lärmbelastung von über 9.000 Bewohnern in der Nacht nahezu halbiert werden", konstatiert Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal.
Die Fortschreibung basiert auf den Ergebnissen der Lärmkartierung von 2012, der im Jahr 2016 durchgeführten frühzeitigen Bürgerbeteiligung, der öffentlichen Auslegung im Juni und Juli 2019 sowie den Erkenntnissen des ersten Umsetzungsberichts. Räumlich wurde die Lärmaktionsplanung auf das gesamte Stadtgebiet ausgedehnt, inhaltlich um den Flugverkehrslärm erweitert.
Inhalte
Handlungsschwerpunkte bilden weiterhin Straßenabschnitte und Bereiche, in denen die Belastung über den sogenannten Auslösewerten des ersten Lärmaktionsplans von 70 Dezibel tagsüber und 60 Dezibel nachts liegt. Weiterer Handlungsbedarf ergibt sich aufgrund der Absenkung der Auslösewerte auf 67 Dezibel tagsüber und 57 Dezibel nachts. Zur Minderung des Kfz- und Straßenbahnverkehrslärms wurden Maßnahmen erster und zweiter Priorität abgeleitet. Dazu zählen insbesondere straßenverkehrsrechtliche und verkehrsorganisatorische Maßnahmen, der Betrieb von Geschwindigkeitsanzeigetafeln sowie Verkehrsflussdosierungen.
Neben den Maßnahmen für konkrete Straßenabschnitte enthält der fortgeschriebene Lärmaktionsplan zahlreiche flankierende Schritte aus dem Bereich des Umweltverbundes sowie der Raum- und Stadtplanung. Die Anzahl ruhiger Gebiete wurde erweitert und zu deren Schutz verschiedene Instrumente erarbeitet. So sollen beispielsweise prioritär eine Zunahme des Lärms vermieden und die ruhigen Gebiete möglichst sogar weiter entlastet werden.
Im Ergebnis beinhaltet der Plan insgesamt 76 Einzelmaßnahmen, von denen über 30 den Umweltverbund betreffen und weitere mehr als 20 den Kfz-Verkehr.
Mit der Lärmaktionsplanung wird die Entwicklung zu einer nachhaltigen Mobilität ganz im Sinne der Mobilitätsstrategie 2030 unterstützt. Zudem trägt sie zum Erhalt und der Verbesserung der Umwelt- und Lebensqualität bei und erfüllt damit auch die Ziele der integrierten Stadtentwicklung.