In diesem ersten Bauabschnitt befindet sich der historische Verlauf des Elstermühlgrabens unterhalb der Straßenbahnschienen. Im Rahmen der Verkehrsplanung zur Umgestaltung der Jahnallee/Ranstädter Steinweg wurde der Elstermühlgraben in neuer Linienführung auf der Südseite des Ranstädter Steinwegs eingeordnet. Der historische Verlauf des Tunnels wurde verfüllt. Da im vertunnelten Abschnitt des Elstermühlgrabens in der Jahnallee die Wasserfledermaus ihr Aufzuchtquartier hat, wurde auf einer Länge von ca. 50 Metern auf die Verfüllung verzichtet, um die Einflugschneise der Wasserfledermäuse erhalten. Es handelt sich bei ihnen um eine besonders geschützte Art und ist das einzige Wochenstubenquartier dieser Art im Stadtgebiet von Leipzig.
Für Sportboote wurden im 440 Meter langen Bauabschnitt Anlegeplätze und Umtrageeinrichtungen geschaffen. Die Boote können aus dem Wasser gehoben und über einen schwimmenden Bootsanleger mit Treppe wieder eingesetzt werden.
Die Öffnung dieses Flussabschnitts der auch einen ersten Schritt zur Umsetzung des Integrierten Gewässerkonzeptes darstellt ist eine Mindestanforderung, um den Zielstellungen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und des SächsWG zu entsprechen sowie einen Beitrag zu leisten zur Verbesserung der wasserwirtschaftlichen, ökologischen und städtebaulichen Verhältnisse.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme (inklusive Grunderwerb und Kosten für Medienumverlegungen) belaufen sich auf 7,3 Mio ?? inklusive Fördermittel in Höhe von 1,2 Mio ??.
Die weiteren Öffnungsabschnitte des Elstermühlgrabens folgen in den Jahren 2007 bis 2012. Dabei stimmte die Verwaltungsspitze zu, den 2. Bauabschnitt zwischen Schreberstraße und Friedrich-Ebert-Straße in den Jahren 2007 bis 2009 zu öffnen.
Dies bedeutet, dass noch im vierten Quartal dieses Jahres mit den bauvorbereiteten Arbeiten begonnen wird. Dieser Abschnitt umfasst neben der Öffnung des eigentlichen Gewässers auch die Errichtung eines Stadthafens auf dem Gelände des ehemaligen Heizkraftwerkes der Stadtwerke Leipzig GmbH an der Käthe-Kollwitz-Straße. Der Hafen ist als Bindeglied des Bootsverkehrs zwischen der Innenstadt, dem Südraum sowie dem westlichen und nördlichen Umland gedacht. Da sich bis jetzt kein privater Investor für den Stadthafen gefunden hat, soll unmittelbar an seinem Standort eine Anlegestelle im Elstermühlgraben errichtet werden, um eine wassertouristische Nutzung zu ermöglichen. Die Gesamtkosten für diesen ca. 207 Meter langen 2. Bauabschnitt betragen ca. 5,45 Mio. ??.
In den Jahren 2010 - 2012 ist dann - vorbehaltlich der Zustimmung der Verwaltungsspitze und des Stadtrates - die Öffnung des dritten und letzten Abschnittes geplant. Dieser Abschnitt umfasst den Bereich von der Friedrich-Ebert-Straße bis zur Thomasiusstraße und hat eine Länge von ca. 404 Metern.
Mit der vollständigen Öffnung des Elstermühlgrabens werden folgende Ziele erreicht:
- Gewährleistung und Verbesserung des Hochwasserschutzes im Gewässerknoten Leipzig,
- Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Leipziger Gewässerknoten,
- Verbesserung der ökologischen Bedingungen, insbesondere bei Niedrigwasser,
- Wiederherstellung der ökologischen Durchgängigkeit sowie der Durchgängigkeit für Geschiebe und Sedimente,
- Erhöhung der städtebaulichen Attraktivität durch Gewinn zusätzlicher Wasserflächen mit einer ansprechenden Beschaffenheit und
- Schaffung von Möglichkeiten für den Anschluss Leipzigs auf dem Wasserweg an die entstehenden Gewässer des Süd- und Nordraums von Leipzig.
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