"Das euro-scene Festival kann auch im 24. Jahr dank der verlässlichen Unterstützung der Stadt Leipzig und des Freistaates zwölf Gastspiele aus acht Ländern in 23 Vorstellungen und acht Spielstätten, darunter 5 Deutschlandpremieren, zeigen", so Ann-Elisabeth Wolff. Doch so sehr das zuverlässige Engagement der Stadt freue, so schmerzlich sei der Weggang des Großsponsors BMW vor zwei Jahren weiterhin. Dieser hatte ein gewaltiges Loch in die Festival-Kasse gerissen, das auch durch die Erhöhung der städtischen Zuschüsse bislang nicht aufgefangen werden konnte. 548.500 Euro waren in diesem Jahr im Festivaltopf. Das reiche für ein ausgewogenes künstlerisches Programm, jedoch nicht um alle etablierten Spielstätten bespielen zu können, erklärt Ann-Elisabeth Wolff den Wegfall der beliebten Spielstätte Peterskirche.
Große Namen und kleine Ensembles
Das diesjährige Festival-Programm ist dennoch keine künstlerische Sparversion. Große Namen wechseln sich mit Publikumslieblingen und kleineren unbekannten Ensembles ab. Den Auftakt bestreitet einer der bedeutendsten Choreografen und Regisseure unserer Zeit. Der Belgier Alain Platel war bereits mehrfach in Leipzig zu Gast und zeigt mit der von ihm gegründeten Compagnie "les ballets C de la B" das Tanzstück "tauberbach". Die Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen handelt von den Ärmsten der Gesellschaft, die sich im zivilisatorischem Abseits dennoch ihre menschliche Würde bewahren. Ein tragendes Element ist dabei die Musik von Johann Sebastian Bach.
Der Tanz wird außerdem vertreten durch das Ballet national de Marseille, das zwei ganz unterschiedliche Handschriften zeigt: Die verstörend-faszinierende "Élégie" von Olivier Dubois und die opulente Tanzoper "Orphée et Euridyce" von Frédéric Flamand.
Publikumsmagnet Maskentheater
Ein ersehntes Comeback bei der euro-scene feiert auch Familie Flöz aus Berlin. Das Maskentheater war vor zwei Jahren der Publikumsmagnet und kehrt mit dem Stück "Hotel Paradiso" nach Leipzig zurück. Frech-frische Performances gibt es von dem Schweizer Martin Schick und dem Schweden Björn Säfsten zu sehen. Und schließlich greifen die Leipziger Berndt Stübner und Werner Stiefel die Tradition des Kinderstücks mit "Der Fischer und seine Frau" auf.
Mit dem Gastspiel des Albanian Dance Theatre aus Tirana, das mit zwei Tanzstücken vetreten sein wird, wagen die Festivalorganisatoren den Schritt über den Tellerrand der Europäischen Union hinaus und holen eine vielversprechende Company nach Leipzig. Osteuropa wird vom Puppentheater Plovdiv und dessen Theaterstück "Vgrajdane" ("Die Eingemauerte"), das Veselka Kuncheva nach einer alten bulgarischen Legende faszinierend inszenierte, vertreten.
Um das bedeutendste Festival für zeitgenössischen Tanz und Theater in den neuen Bundesländern zu unterstützen, fördert die Stadt Leipzig das Festival in diesem Jahr mit 275.000 Euro
Festivalkasse und Infopoint
Englandladen
Gottschedstraße 12,
04109 Leipzig
Karten
Telefon: 0341 215 49 35
E-Mail: tickets@euro-scene.de
Kassenzeiten
27.09. bis 03.11.2014
Montag - Freitag 16:00 - 20:00 Uhr
Samstag 11:00 - 14:00 Uhr
An den Feiertagen und am 31.10. geschlossen
4.11. bis 9.11. (während des Festivals)
täglich 10 bis 18 Uhr