08 ^Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal hat heute die Ergebnisse eines seit drei Jahren im Leipziger Auenwald laufenden Forschungsprojekts zu Auswirkungen verschiedener forstwirtschaftlicher Maßnahmen auf das Ökosystem entgegen genommen. Noch nie zu vor wurde in so kurzer Zeit in einem deutschen Auenwald so intensiv und vielseitig geforscht wie hier. Seit 2006 läuft, mit Förderung der Sächsischen Landesstiftung für Natur und Umwelt, dieses Forschungsprogramm im Naturschutzgebiet "Burgaue" im nordwestlichen Teil des Leipziger Auenwaldes.
Im Rahmen dieser Forschungen wurden beispielsweise Flächen ausgewiesen, die aus der forstlichen Bewirtschaftung vollkommen herausgenommen wurden, wogegen andere Bereiche des Auenwaldes in eine historische Art der Waldnutzung, die so genannte Mittelwaldbewirtschaftung, zurückgeführt wurden. Ansonsten unterlag der größte Teil des Waldes der von der Stadtforstverwaltung entwickelten Bewirtschaftungsweise, die insbesondere auf die Anlage von kleinen Freiflächen zur Verjüngung der ökologisch wichtigen Baumart Stieleiche setzt und für die die Stadtforstverwaltung 2002 den sächsischen Umweltpreis erhielt. Im Rahmen des Forschungsprogramms wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen Waldbewirtschaftungsformen auf die Entwicklung des Auenwaldes erfasst und ausgewertet.
Speziell im Naturschutzgebiet "Burgaue" bot sich in den letzten 3 Jahren die Möglichkeit drei verschiedene forstliche Bewirtschaftungsmaßnahmen auf der Basis von wissenschaftlichen Ergebnissen direkt zu vergleichen. Während die forstlichen Bewirtschaftungsmaßnahmen sich selbst aus dem Ver?kauf des eingeschlagenen Holzes finanzierten, erfolgte die Finanzierung der wissen?schaft?lichen Untersuchung größtenteils durch Fördermittel der Landesstiftung für Natur und Umwelt Sachsen. Im Jahr 2006 wurde mit den Voruntersuchungen begonnen, im Jahr 2008 wurden die Feld?arbeiten abgeschlossen und die Auswertung dauerte bis zum Jahr 2009.
Durch die wissenschaftlichen Untersuchungen wurde unsere bisherige Ansicht bestätigt, dass die forstliche Bewirtschaftung zum Erhalt des Ökosystems des Leipziger Auenwaldes mit seiner hohen Artenvielfalt zwingend erforderlich ist", erläutert Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal und betont: "Die hin und wieder vertretene Meinung, es wäre besser, den Auenwald sich selbst zu überlassen, stellte sich im Lichte der Forschungsergebnisse als unzutreffend heraus."
Es ist vorgesehen, die gewonnenen wertvollen Erkenntnisse sofort in der forstlichen Praxis umzu?setzen und in den nächsten Planungen einzuarbeiten. Weiterhin können diese Ergeb?nisse auch bei der Erarbeitung der Verordnung für das Naturschutzgebiet "Elster-Pleiße-Auenwald" im Süden von Leipzig genutzt werden, da hier die Verhältnisse mit denen im Naturschutzgebiet "Burgaue" vergleichbar sind.text
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