Es war der 4. Dezember 1989, als engagierte Bürgerinnen und Bürger den Bann brachen und die Stasi-Zentrale besetzten. Dann ging es schnell: In den Folgemonaten wurde die wichtigste Stütze der SED-Diktatur aufgelöst und schon im Juni unter dem Titel "Stasi - Macht und Banalität" die DDR-weit erste Ausstellung zur Arbeit der Staatssicherheit eröffnet.
Zunächst in der Tourist-Information am damaligen Sachsenplatz aufgebaut, fand die Schau großes Interesse nicht nur unter Leipzigern. Ein klares Signal dafür, dass Aufklärung über die Machenschaften der Staatssicherheit dauerhaft präsent sein musste.
Schon am 31. August 1990 konnte die Präsentation in die frühere MfS-Bezirksverwaltung umziehen, in der sich heute nun mit 40 000 Objekten eine der umfangreichsten Sammlungen zum Thema Staatssicherheit befindet.
Festwochenende vom 29. bis 31. August
"Dieses Datum ist für uns maßgeblich", so Gedenkstellenleiter Tobias Hollitzer. "Wir feiern das Jubiläum mit einem Festwochenende am 29./30./31. August 2015 und laden Leipziger und Gäste herzlich zu Vorträgen, Führungen, Podiumsdiskussionen und einer Kaffeetafel ein."
Vortrag und Diskussion am 29. August
"Spannend beginnt beispielsweise der 29. August 2015, 16:30 Uhr, mit einem reich bebilderten Vortrag zur Observationstechnik der Stasi, den Kamera-Experte Detlev Vreisleben hält. 18:30 Uhr schließt sich die Podiumsdiskussion "Leipzig - Stadt der Friedlichen Revolution und die Gedenkstätte Museum in der 'Runden Ecke'" an. Hier debattieren neben Tobias Hollitzer u. a. Prof. Rainer Eckert, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Dr. Peter Gutjahr-Löser, Universität Leipzig, und Dr. Volker Rodekamp, Stadtgeschichtliches Museum.
Geburtstagskaffee am 30. August
Das Bürgerkomitee spendiert am 30. August ab 14 Uhr im Museum den Geburtstagskaffee und -kuchen für Besucher. 18:30 Uhr philosophiert Kabarettist Meigl Hoffmann über die DDR und seine persönliche Geschichte.
Festakt am 31. August
Den eigentlichen Festakt veranstaltet das Museum am 31. August, 18:30 Uhr, und erwartet neben Oberbürgermeister Burkhard Jung und Roland Jahn, Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, hochrangige Gäste aus Bundes- und Landtag sowie weiterer Gedenkstätten, die die zweite Podiumsdiskussion "25 Jahre Aufarbeitung der SED-Diktatur - Stand und Perspektiven" bestreiten werden.
Leipziger können sich für den Festakt bis 26. August anmelden (Telefon: 0341 9612443), solange es Plätze gibt. An allen drei Tagen laufen in der Ausstellung "Stasi - Macht und Banalität" Sonderführungen um 11, 13:30 und 15 Uhr. Auch der Stasi-Bunker in Machern ist Samstag und Sonntag von 13 bis 16 Uhr zur Besichtigung offen.