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Goerdeler-Preis 2009 an Dr. Christine Hahn und Dr. Doris Holtmann verliehen
Für hervorragende Arbeiten im Bereich Kommunalpolitik und -verwaltung verlieh die Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung am 2. Februar in Leipzig den Carl-Goerdeler-Preis an Dr. jur. Christine Hahn für ihre Dissertation "Vergaberecht als Störfaktor bei der kommunalen Zusammenarbeit?" und an Dr. rer. pol. Doris Holtmann für ihre Arbeit "Funktionen und Folgen von Leistungsbeurteilungen eine Studie zur Einführung eines personalwirtschaftlichen Instrumentariums in öffentliche Organisationen".
Den Preis für die erkrankte Dr. Holtmann nahm Prof. Wenzel Matiaske entgegen, der sie auch beim Kolloquium im Ratsplenarsaal vertrat.
Die Stadt Leipzig beteiligte sich auch in diesem Jahr mit einem eigenen Preis an der Ehrung. Die künstlerische Arbeit des Leipziger Künstlers Stephan Voigtländer, die beide Preisträgerinnen erhalten, zeigt ein offenes Buch, das symbolhaft für die Würdigung der wissenschaftlichen Arbeiten zu Themen der Kommunalpolitik steht, verbunden mit Treppen, die nicht nur für die Erkenntnissuche stehen, sondern auch den Bogen zum Goerdeler-Denkmal am Neuen Rathaus schlagen. In die Außenseite des Buches sind mit der Handschrift von Dr. Carl Friedrich Goerdelers Textpassagen aus seinem Brief an General Friedrich Olbricht vom 17. Mai 1944 eingraviert.
In seiner Ansprache zur diesjährigen Preisverleihung hob Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung hervor: "Eine funktionstüchtige Verwaltung ist nicht Selbstzweck. Sie ist ein Instrument der Politik, um die Interessen des Allgemeinwohls im Wandel der Zeiten zu wahren." Und weiter betonte der Oberbürgermeister: "Die Arbeiten, die wir heute auszeichnen, platzieren sich im weitesten Sinne in diesem Spannungsfeld von Verwaltungsreform und sich verändernder Welt. Denn darin besteht die Grundlage, die Notwendigkeit jeder Reform: Die Welt selbst verändert sich und darauf müssen wir reagieren, im Interesse des Gemeinwohls."
Jung erinnerte in seiner Rede zudem an die Persönlichkeit Dr. Carl Friedrich Goerdelers, der auf den Tag genau vor 64 Jahren in Berlin-Plötzensee ermordet wurde und an seine Jahre als Leipziger Oberbürgermeister von 1930 bis 1936, als er sein Amt nach der Zerstörung des Mendelssohn-Denkmals vor dem alten Gewandhaus zur Verfügung stellte.
Vergaberecht als Störfaktor der kommunalen Zusammenarbeit?"
Die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Christine Hahn befasst sich mit der hochaktuellen Frage: "Vergaberecht als Störfaktor der kommunalen Zusammenarbeit?" Die ständig zunehmende interkommunale Zusammenarbeit steht in einem potentiellen Konfliktfeld mit dem gleichfalls kontinuierlich an Bedeutung gewinnenden Vergaberecht; denn der Europäische Gerichtshof und die deutsche obergerichtliche Rechtsprechung stellten fest, dass ein genereller Ausschluss aller Kooperationsvereinbarungen der öffentlichen Verwaltung von der Anwendung des Vergaberechts nicht konform mit dem Europarecht ist. In ihrer Dissertation kommt Dr. Hahn zu dem Ergebnis, dass Aufgabenübertragungen durch interkommunale Zusammenarbeit keine vergaberechtlich ausschreibungspflichtigen Beschaffungen seien. Entsprechende Empfehlungen sind an den deutschen Gesetzgeber gerichtet und haben in Zeiten der Umsetzung milliardenschwerer Konjunkturprogramme, die nicht zuletzt durch die Kommunen durchgeführt werden sollen, an Bedeutung gewonnen.
Funktion und Folgen von Leistungsbeurteilungen"
Die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Doris Holtmann über "Funktion und Folgen von Leistungsbeurteilungen eine Studie zur Einführung eines personalwirtschaftlichen Standardinstrumentariums in öffentlichen Organisationen" befasst sich ebenfalls mit einem sehr aktuellen Thema. Auf der Grundlage des 2005 abgeschlossenen Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst werden seit dem 1. Januar 2007 schrittweise auch leistungsabhängige Entgeltbestandteile eingeführt. Die Dissertation von Dr. Holtmann liefert zur Problematik der Entgeltfindung auf der Grundlage von Personalbeurteilungen eine derzeit unübertroffene Gesamtübersicht sowohl zu allen wesentlichen Aspekten von Personal- und Leistungsbeurteilungen, als auch zu den geltenden Regelungen für Leistungsvergütungen im deutschen öffentlichen Dienst.
Fotos der Preisverleihung und des öffentlichen Kolloqiumst
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