Vor der festlichen Preisverleihung am 4. Februar 2019 werden auch in diesem Jahr Blumen am Denkmal von Dr. Carl Friedrich Goerdeler am Neuen Rathaus niedergelegt.
Mit dem Preis für Kommunalpolitik wird 2019 die Stadt Duisburg für ihre grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der niederländischen Stadt Nimwegen ausgezeichnet, die nachhaltig positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen vor Ort hat. Besonders die Vielfalt der Initiativen, die die Stärkung der Wissensallianz, Wirtschaft wie auch Stadtentwicklung im Fokus haben, beeindruckte die Jury.
Der Kommunalwissenschaftliche Preis geht 2019 an Dr. Markus Kowalski. Er überzeugte die Jury mit seiner Dissertation "Management von Open-Innovation-Netzwerken". Seine Arbeit leistet einen Beitrag zur theoretischen Fundierung der Open-Innovation-Forschung und gibt Empfehlungen zu Steuerungsformen, um den Nutzen eines Netzwerkes für alle Akteure zu maximieren.
Hintergrund
Die Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung
Die Kinder von Carl und Anneliese Goerdeler riefen 1995 die gemeinnützige Stiftung zum Andenken an ihre Eltern ins Leben. Stiftungszweck ist die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur. Vorzugsweise soll diese Förderung der Stadt Leipzig zu Gute kommen. Die Stifter wollen damit einen Beitrag zur Erneuerung der Stadt im kommunalpolitischen und kulturellen Bereich leisten und zu einer Wiedergewinnung bürgerlichen Gestaltungswillens beitragen. Der Kommunalwissenschaftliche Preis der Stiftung wurde im Jahr 2000 erstmals verliehen.
Dr. Carl Friedrich Goerdeler (1881 - 1945)
Dr. Carl Friedrich Goerdeler war Zeit seines Lebens ein engagierter Kommunalpolitiker. 1930 wurde er zum Oberbürgermeister von Leipzig gewählt. Obwohl Goerdeler 1933 parteilos war, konnte er zunächst als Oberbürgermeister im Amt bleiben, auch wenn er der NS-Herrschaft von Beginn an mit großer Skepsis begegnete. Als sein nationalsozialistischer Stellvertreter während seiner Abwesenheit - entgegen einer ausdrücklichen Anweisung - das Mendelssohn-Denkmal entfernen ließ, trat Goerdeler im Dezember 1936 demonstrativ von seinem Amt zurück. Von 1937 bis 1939 reiste Goerdeler oft ins Ausland, um über die Verhältnisse in Deutschland zu informieren, auf den Verlust der Rechtsstaatlichkeit und die Judenverfolgungen hinzuweisen und vor Hitlers kriegerischen Absichten zu warnen. Während des Krieges wurde Goerdeler einer der führenden Männer des deutschen Widerstandes. Am 2. Februar 1945 wurde Carl Friedrich Goerdeler hingerichtet.