Die für rund 20 Millionen Euro sanierte und erweiterte Schule wird vierzügig geführt. Maximal 896 Schüler in 32 Klassen können hier lernen. Zum jetzigen Zeitpunkt werden knapp 350 Jugendliche bis zur achten Klasse unterrichtet, die aus dem naheliegenden Interim in der Löbauer Straße 46 nun hierher umgezogen sind. Weitere 140 Schüler aus dem Brockhaus-Gymnasium sind während der Sanierungsarbeiten an ihrer Schule im Goethe-Gymnasium zu Gast.
"Heute ist der richtige Tag, sich zu freuen und zu sehen, welch schöne Schule hier entstanden ist. Vom Planungsbeschluss bis heute sind vier Jahre vergangen, und jetzt haben wir hier eine lebendige und kreative Bildungsstätte in Schönefeld an einem historischen Standort, die zum Arbeiten und Lernen motivieren wird", freut sich Oberbürgermeister Jung.
Auf dem Areal zweier ehemaliger Schulen ist durch die Sanierung von Bestandsgebäuden und die Errichtung von Erweiterungsbauten nach den Entwürfen des Büros Woltereck Fitzner/ Kilpper/ Pfau Architekten Leipzig das neue Goethe-Gymnasium entstanden. Die Gebäude können auf eine lange Tradition als Schulstandort zurückblicken.
Gebäude und Architektur
Im Gebäude Gorkistraße 25 sind im Unter- beziehungsweise Gartengeschoss die Mensa/ Cafeteria einschließlich der Ausgabeküche, Wirtschafts-, Sanitär- und Garderobenbereiche untergebracht. Verwaltungs- und Lehrerbereiche konzentrieren sich im Erdgeschoss, in den Obergeschossen sind die allgemeinen Unterrichtsräume und Kursräume angeordnet. Die historische Aula wurde wiederbelebt. Der Aufzug im Verbindungsbau mit einer zweiseitig zu öffnenden Kabine erschließt barrierefrei alle Ebenen des Gebäudekomplexes, also beide Bestandsgebäude, den Hof und die Brücke.
In der Gorkistraße 15 befinden sich die Fachunterrichtsräume. Hier wurde der musisch-technische Bereich untergebracht. Die großen Räume des naturwissenschaftlichen Bereiches befinden sich im Erweiterungsbau. Im Souterrain des Erweiterungsbaus sind die Ganztagsbereiche und der Mehrzweckraum untergebracht. Im dritten Obergeschoss befindet sich die Bibliothek mit einem angrenzenden Lesebereich.
Eine geschlossene Brücke verbindet beide Häuser über den Friedhofsweg hinweg. Der Hofbereich wurde neu gestaltet. Dort wurden zum Teil Pflanzflächen als Hochbeete ausgebildet und durch eine Klinkermauer mit Sitzauflagen eingefasst.
Aus der Historie
Die bestehenden Gebäude Gorkistraße 15 und 25 besitzen eine lange Tradition als Schulstandort in Leipzig-Schönefeld. Ältestes noch erhaltenes Objekt mit einer Schulnutzung ist das Gebäude Gorkistraße 25, das 1878 als damalige 22. Volksschule eröffnet wurde. Der Solitär wurde 1892 durch einen Anbau ergänzt. Beide Gebäude sind waren seit 1922/26 durch einen zweigeschossigen Bau miteinander verbunden. Dieser Zwischenbau wurde abgerissen und durch einen Neubau mit Aufzug ergänzt. Die Gebäude wurden zuletzt als Berufliches Schulzentrum genutzt, standen jedoch seit 2006 leer.
Das Gebäude der Gorkistraße 15 wurde 1895 als Erweiterung der damaligen Volksschule errichtet und zuletzt als 122. Grundschule genutzt. Aufgrund sinkender Schülerzahlen wurde die Schule 2001 geschlossen und stand seitdem leer.
Pläne aus dem Bauarchiv von Ende des 19. Jahrhunderts zeigen seit jeher die unmittelbare Nachbarschaft zum Friedhof.