Zu sehen sind rund 130 Stücke von 1842 bis 2012. Obwohl die Firma immer wieder Ausstellungen bei Händlern zeigt, ist für den Unternehmer Peter Thonet die Idee einer solchen Präsentation im Museum "eine schöne Gelegenheit und etwas ganz Besonderes." Neben erfolgreichen Klassikern wie dem Kaffeehausstuhl "Nr. 14", der schon im 19. Jahrhundert über 50 Millionen Mal verkauft wurde, richtet sich der Fokus auf die Neuentwicklungen der Firma Thonet seit 1945.
Ziel der Kuratorin Sabine Epple war es, "alle Möbelgenerationen ab 1859 an einen Tisch zu bringen": Die Stühle stehen an langen, beleuchteten Tafeln und laden förmlich zum Hinsetzen ein. Doch wer sich für den Komfort der Möbel interessiert - bitte nicht auf den Ausstellungsstücken. Zum Platznehmen und Probesitzen laden extra einige Exemplare in gesonderten Sitzgruppen ein.
Design unterschiedlicher Epochen
Die eindrucksvolle Schau zeigt Klapp-, Dreh-, Liege- und Schaukelstühle bis hin zu medizinischen Exemplaren, Sessel, Kinder- und Gartenmöbel. "Die Traditionslinien wurden im Laufe der Zeit immer wieder neu interpretiert", so Epple. Auch wenn sich der Stil der Thonet-Möbel nie grundlegend änderte, passten sich Design und Material den unterschiedlichen Epochen und Ansprüchen an.
Der Rundgang beginnt bei Modellen aus Schicht-, Sperr- und Bugholz, zeigt Ausflüge in den Textil - und Kunststoffbereich und nicht zuletzt den Einsatz von Stahl ab Mitte des 20. Jahrhunderts. Blickfang sind Modelle mit Kultcharakter, so zum Beispiel der berühmte Knotenstuhl.
Mit Peter Thonet als stellvertretendem Beiratsvorsitzenden steht die Sitzmöbel-Firma in ihrer bereits fünften Generation, und auch die sechste ist bereits im Familienunternehmen tätig. Die herausragenden Ergebnisse der Arbeiten so renommierter Designer wie Verner Panton, Norman Foster oder Konstantin Grcic können die Besucher bis 14. September im Grassi bewundern.
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