Für Besucher bietet die Grassimesse die beste Gelegenheit, sich direkt bei den Kreativen über aktuelle Gestaltungstrends in den Bereichen Schmuck, Mode, Möbel, Metall, Glas, Papier, Keramik und Porzellan, Stein und Spielzeug zu informieren, erlesene Einzelstücke zu erwerben und sich inspirieren zu lassen.
Die Bereiche Schmuck (21 Aussteller) und Keramik (18 Aussteller) bilden die Schwerpunkte der diesjährigen Grassimesse. Daneben faszinieren eine Reihe von Textil-, Holz- und Glasgestaltern mit überraschenden Arbeiten. Materialexperimente und unkonventionelle Ideen junger Designer stehen neben klassisch-schlichten oder opulent-verspielten Arbeiten gestandener Künstler.
Phantasievolle Pfeffermühlen aus Armaturen und Metallgriffen bietet die Silberschmiedin Isabelle Enders/Nürnberg an, die Wiener Modedesignerin Gudrun Bartenberger-Geyer entwarf eine Kollektion, die auf der Geometrie des Kreises basiert und unerwartete Formen beim Tragen zeigt. Felix Lindner und Samantha Font-Sala/Erfurt stellen erstmals ihre sich zwischen Modeschmuck und Schmuck-Kunst bewegenden Kreationen aus, die Keramikerin Daniela Chinellato/Italien präsentiert großformatige skulpturale Objekte.
Upcycling-Special "Echt alt - Upcycling Design"
"Upcycling" ist aktueller denn je, also Abfallprodukte oder scheinbar nutzlose Materialien in neuwertige Produkte zu wandeln. Eine Besonderheit stellen dabei die Bühnenkostüme der italienischen Firma Scartline dar, die ausschließlich aus gesammelten Abfallmaterialien bestehen und für eine Opernproduktion im Teatro del Silenzio/ Toskana geschaffen wurden. Kostüme und dazu passende Schmuckstücke überraschen durch ihre poetische und opulente Erscheinung. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Leipziger KunstKraftWerk, wo zeitgleich zur Grassimesse weitere Upcycling-Exponate wie Möbel und Gerät gezeigt werden.
Alte Produkte aufzuwerten, spielt auch bei der Leipziger Werkstattgemeinschaft "Diefabrik" eine Rolle. Die "tombox" ist eine Hommage auf die Lautsprecher der Ära des "Guten Designs", die zu portablen Boxen aufgerüstet werden. Mit neuester Technik behutsam ergänzt, genügen die Klassiker von Braun, Saba und Grundig auch heutigen Ansprüchen.
Sonderprojekte der Hochschulen
Mehrere Hochschulen präsentieren zur Grassimesse aktuelle Projekte und Kooperationen. Die Textilklasse der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle arbeitete mit der Akademie der Künste Stuttgart zusammen und ging der Frage nach, wie man Tradition erfahren und gleichzeitig sprengen kann, um Neues zu schaffen und nicht im Alten zu verharren.
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, Fachrichtung Farbdesign, thematisiert Farbe an sich. Farbe spielt sowohl im Produktdesign als auch im Kunsthandwerk eine wesentliche Rolle. Die Präsentation zeigt, wie sich Farbwelten seit 1950er verändert haben und wie aus der Vergangenheitsbetrachtung und der Methode des Trendscoutings Prognosen für die Zukunft erreicht werden können.
Studenten der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst in Hildesheim, Fachrichtung Schmuck und Gerät präsentieren neueste Arbeiten aus den Bereichen Schmuck, Gerät und Gefäß, die das kreative Potential des Handwerks als Impulsgeber für Innovationen herausstellen.
Die Agentur für zeitgenössisches Kunsthandwerk craft2eu stellt eine Auswahl international tätiger Kunsthandwerker und Designer vor, die alle dem Thema "Black & White" folgen. Arbeiten aus Porzellan, Papier, Metall und vielen anderen Materialien werden vor roter Kulisse theatralisch inszeniert.
Grassipreise
Die Fachjury vergibt vier Grassipreise für herausragende Arbeiten und zukunftweisende Projekte. Die Gewinner werden zur Preisverleihung am Donnerstag, dem 23.10.2015 um 18:30 Uhr bekannt gegeben.
- Grassipreis der Carl und Anneliese Goerdeler-Stiftung (3.000 Euro)
- Grassipreis der Sparkasse Leipzig (dotiert mit 2.000 Euro)
- Grassipreis der Galerie Slavik/ Wien (dotiert mit 2.000 Euro)
- Appoline-Preis durch Delphine Saucier, Brüssel (dotiert mit 2.000 Euro)
Zusätzlich wird der Grassi Nachwuchspreis der Leipziger Firma Culturtraeger verliehen. Eine Fachjury wählt eine herausragende Abschlussarbeit an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle im Fachbereich Design aus. Der gestiftete Preis dient der Förderung junger Gestalter und verdeutlicht zugleich die jahrzehntelange Verbundenheit zwischen Museum und Burg Giebichenstein. Die Abschlussarbeit wird von Culturtraeger erworben und geht in die Sammlung des Museums ein.
Öffnungszeiten
Donnerstag, 22.10.2015 um 18:30 Uhr: Eröffnung der Grassimesse, Verleihung der Grassipreise mit anschließender Messe-Preview bis 21:30 Uhr
Freitag 23.10.2015 und Samstag 24.10.2015 jeweils 10-19 Uhr
Sonntag 25.10.2015 10-18 Uhr
Eintritt
Bis 18 Jahre frei
Eintritt: 8 Euro (berechtigt zusätzlich zum kostenfreien Eintritt in die Ständigen Ausstellungen des Grassi Museums für Angewandte Kunst)
Festivalticket mit Designers´ Open (20 Euro, Online-Ticket 17,50 Euro) gilt an allen drei Messetagen und berechtigt zur kostenfeien Nutzung der öffentlichen Nahverkehrsmittel im Mitteldeutschen Verkehrsverbund MDV.