Denn auch die digitale Welt verlangt diese grundlegende Kulturtechnik: lesen und verstehen können.
Allen Leserinnen und Lesern bietet Leipzig ab sofort eine wunderschöne Umgebung, um sich von Geschichten fangen und von Wissenschaft inspirieren zu lassen. Unsere Stadtbibliothek am Leuschner-Platz öffnet wieder ihre Pforten, nach fast dreijähriger Bauzeit findet sich in Leipzig – und ich möchte sagen: in ganz Sachsen – kaum ein schönerer Ort, um den Weg zum Buch zu finden.
„Am Anfang war das Wort“ – dieser bald zweitausend Jahre alte Satz aus dem Johannes-Evangelium ist heute so aktuell wie je. Jeder 20. in Sachsen verlässt jedoch die Schule, ohne flüssig lesen und Texte verstehen zu können. Auch und gerade für diese Jugendlichen, Männer und Frauen soll die sanierte Stadtbibliothek Einladung sein, ein Buch oder eine Zeitschrift zur Hand zu nehmen. Das renovierte Haus soll Motivation sein für jene, denen der Zugang bisher schwerer fiel. Und es soll ebenso Heimat sein für all die Leseratten, die ihre Nachmittage hier verbringen und sich ein Leben ohne Literatur nicht vorstellen können.
Zu meinen Lieblingsbüchern der Kindheit gehörte der Kästner-Klassiker „Emil und die Detektive“, eine fesselnde Geschichte über Kinder und Erwachsene, über Gut und Böse – und so erzählt, dass auch Grundschüler sie verstehen, ohne sich bevormundet zu fühlen. Wenn das gelingt, ist Literatur etwas Großes. Sie lehrt ohne Zeigefinger. Hier sind Bücher oftmals dem Pädagogen voraus: Sie kommen still daher und können eine umso größere Wirkung entfalten. Deshalb ist unsere neue alte Stadtbibliothek in besonderer Weise für Kinder und Jugendliche gestaltet.
Seien Sie, liebe Leipzigerinnen und Leipziger, eingeladen, die Welt der Bücher in der Stadtbibliothek zu entdecken. Sie haben der Literatur in den vergangenen Bau-Jahren nicht den Rücken gekehrt. Im Gegenteil: auch während der Interimszeit ist die Nutzerzahl der Bibliothek beständig gestiegen. Im vergangenen Jahr kamen 320.000 Besucher in die Stadtbibliothek und liehen 1,9 Millionen Bücher, Zeitschriften oder CDs aus. Bücher sind aktueller denn je, allen Unkenrufen zum Trotz. Auch in der digitalen Welt wird das Buch seinen Platz haben. Und in Leipzig hat es jetzt – wieder – einen der schönsten.
Ihr Burkhard Jung
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