Seit 2007 weht am 10. März einen Tag lang die Flagge Tibets vor dem Neuen Rathaus. Wie in vielen weiteren europäischen Städten und Gemeinden wird damit an den Volksaufstand in Tibet erinnert. In diesem Jahr haben sich die Regionalgruppe Leipzig der Tibet Initiative Deutschland e. V. und die Stadt Leipzig darauf verständigt, als Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk auf das Hissen der tibetischen Flagge zugunsten der ukrainischen Flagge zu verzichten. Damit soll in besonderem Maße auf das ähnliche Schicksal beider Völker hingewiesen werden. Die jährliche Erinnerung an den tibetischen Volksaufstand wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Gemeinsame Erklärung
In einer gemeinsamen Erklärung heißt es: „Die Parallelen sind unübersehbar: Im Oktober 1950 marschierten Truppen der chinesischen Volksbefreiungsarmee in das friedliche und unabhängige Tibet ein, 1959 wird der Volksaufstand der Tibeter und Tibeterinnen blutig niedergeschlagen. 2022 erleben wir nun, dass mit der Ukraine erneut ein souveräner Staat brutal und rücksichtslos überfallen wird. In der Folge des Überfalls auf Tibet sind große Teile Menschen in Tibet ins Exil geflüchtet; diese Fluchtbewegung hält bis zum heutigen Tag an. In den aktuellen Nachrichten sehen wir nun weit über eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer auf der Flucht vor Krieg und Gewalt; wir erleben den Beginn einer großen Fluchtbewegung mitten in Europa. Beide Entwicklungen sind für uns unfassbar, bedrückend und zutiefst erschreckend.“