Leipzig ist über seine Grenzen hinaus bekannt für seine Parks und Grünanlagen, die das gesamte Stadtgebiet durchziehen. Zusammen mit Flussauen und zahlreichen Wasserläufen verschmelzen sie zu weitläufigen Erholungsgebieten. Allerdings verschwanden viele der im 18. Jahrhundert außerhalb des alten Stadtkerns bestehenden bürgerlichen Gartenanlagen um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Mit der Industrialisierung erlebte Leipzig einen enormen Bevölkerungszuwachs. Es setzte eine dichte Bebauung der Vorstädte ein, die möglich wurde, da Flussregulierung und Trockenlegungen die Überflutungsgefahr bannten. Dank einer weitsichtigen Stadtplanung und einzelner bürgerlicher Stifter prägen die im 19. und 20. Jahrhundert entstandenen öffentlichen Grünanlagen und ausgedehnten Parks das heutige Stadtbild und tragen zu einer hohen Lebensqualität bei.
Im Sommer wie im Winter waren die Leipziger während des Übergangs vom 19. zum 20. Jahrhundert an der frischen Luft anzutreffen. Auf vielfältige Weise verbrachten die Familien ihre Wochenenden in der Natur. Beliebt waren ausgedehnte Spaziergänge im malerischen Johannapark sowie an heißen Tagen das Tummeln in den Sommerbädern, welche mit Fotomotiven des Sommerbads Schönefeld und dem Luppenbad in Lindenau vertreten sind. Erholung fanden die Leipziger auch bei einer Bootsfahrt im Palmengarten oder in den zahlreichen Restaurationen und nahegelegenen Ausflugslokalen. Besonders populär waren der Wildpark Connewitz, die Galopprennbahn im Scheibenholz sowie diverse Aussichtspunkte.
So zeigt der Kalender unter anderem den hölzernen Aussichtsturm von 1896 in Leipzigs ältester Grünanlage, dem Rosental. Der Turm brannte in der Folge des schweren Bombenangriffs am 4. Dezember 1943 völlig nieder. Heute können Leipziger und Gäste der Stadt vom 1975 aus Stahl errichteten Aussichtsturm auf dem Scherbelberg den herrlichen Ausblick über das weitläufige Rosental und das grüne Leipzig genießen. Mehrere Fotografien dokumentieren, wie sich die Leipziger in den Wintermonaten im Freien vergnügten, zum Beispiel beim Rodeln auf den Hügeln des König-Albert-Parks oder beim Schlittschuhlaufen auf dem Schwanenteich am Promenadenring.
Die Kalender-Motive stammen unter anderem aus den Ateliers von Hermann Walter und Hermann Vogel. Zu jedem Bild vermitteln Kurzbeschreibungen überraschende und wissenswerte Hintergründe.
Wo erhältlich?
Der historische Kalender wird von der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH in Zusammenarbeit mit dem Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig herausgegeben. Er erscheint im Hochformat 40 x 50 cm und ist in der Tourist-Information (Katharinenstraße 8, 04109 Leipzig), im Leipziger Buchhandel sowie in vielen Leipziger Konsum-Filialen für 19 Euro erhältlich.