"Da kommste über Oetzsch, Gautzsch, Rom." Dieses geflügelte Wort kennen alte Leipziger noch, wenn es früher galt, praktisch und zeitsparend mit der "Bimmel" von A nach B zu kommen. Moderne Zeitgenossen klärt heute eine App darüber auf und über Oetzsch und Gautzsch (heutiges Markkleeberg) fährt von Leipzig aus leider keine Straßenbahn mehr.
Geschichte der Personenbeförderung: Mit der Pferdebahn fing alles an
Wer solcher Art Leipziger Straßenbahngeschichte und -geschichten spüren, sehen, hören und, ja, auch in der Werkstatt riechen möchte, hat von Mai bis September wieder jeden dritten Sonntag im Monat von 10 bis 17 Uhr die Chance im Straßenbahnmuseum. Das historische Depot hat in der Apelstraße 1 einen neuen Ort gefunden und zeigt dort jetzt seine umfassende historische Fahrzeugsammlung und natürlich alles, was die Entwicklung der Personenbeförderung noch so hergibt: Motoren, Kupplungen, Fahrschalter, Gleichrichter, Zahlautomaten etc. 38 Bahnen - angefangen von der Pferdebahn 1872 bis hin zu Modellen aus den 1980er-Jahren sind original restauriert ausgestellt, daneben O-Busse und auch ein Taxi, denn der VEB Taxi war bis 1990 als Kombinatsbereich den Leipziger Verkehrsbetrieben angegliedert.
Mit viel Herz und Sachverstand betreut der "Historische Nahverkehrsmittel Leipzig e. V." das Museum. Seine Mitstreiter führen nicht nur an Museumstagen, sondern sammeln, restaurieren und warten die alte Flotte. "Mithilfe vieler ehrenamtlicher Kollegen sind wir in den letzten Monaten Stück für Stück umgezogen, um den Besuchern am neuen Standort Straßenbahngeschichte präsentieren zu können", so Jürgen Süß, zweiter Vereinsvorsitzender. "In der Apelstraße bieten wir Interessierten einen Blick in unsere Arbeit, auch wenn der Umzug der Werkstatt noch nicht ganz abgeschlossen ist."
Tipp: Mit der Sonderlinie zum Museum fahren
Und wer den Besuch im Museum ganz besonders erleben will, der steigt an den Öffnungstagen (zum Beispiel 16. Juni 2019) am Hauptbahnhof in die Sonderlinie 21E, die Gäste stündlich in der Apelstraße abliefert.
Abfahrtszeiten und weitere interessante Details unter www.strassenbahnmuseum.de