Digitalisierung ist das Thema unserer Zeit, in der Industrie wie im öffentlichen Sektor und in der Politik. Allzuoft wird das Thema aber reduziert auf die Schlagwörter Breitbandausbau oder Industrie 4.0. Welche Bedeutung die Digitalisierung für die Hochschulen in Sachsen hat, wird durch den Abschluss der Konzeptionsphase für das neue Verbundreferenzsystem der sächsischen Hochschulen deutlich.
ERP ist dabei das Zauberwort und beschreibt ein digitales System, das einen Großteil der Geschäftsprozesse eines Unternehmens von der Entwicklung und Planung über die Produktion, Distribution und Logistik bis hin zur Auftragsabwicklung und der Buchhaltung mit Hilfe einer einheitlichen Datenbankumgebung abbilden kann. Ein solches EPR-System soll nun an allen 13 sächsischen Hochschulen eingeführt werden. Die Konzeptionsphase dafür wurde erfolgreich beendet.
Insgesamt wurden in zahlreichen Teilprojekten 27 Konzepte mit insgesamt circa 4.000 Seiten geschrieben, geprüft und für gut befunden. Dies beinhaltet unter anderem das Testkonzept, das Schnittstellenkonzept sowie das Berichtskonzept. Darin wird zum Beispiel beschrieben, wie einzelne Geschäftsprozesse der Hochschulen im zukünftigen Verbundreferenzsystem abzubilden sind und wie das Zusammenspiel im Verbund geregelt werden soll. Ebenso werden Themen wie Datenschutz oder die Kommunikation im Verbund behandelt.
Stimmen zur Konzeption für den Hochschulverbund
Matthias Hüchelheim, Gesamtprojektleiter des SMWK, lobt: "Durch das Engagement aller Beteiligten ist es uns gelungen, diese Herkulesaufgabe in der geplanten Zeit zu meistern - ein tolles Ergebnis! Ich bin schon sehr gespannt auf die nächste Etappe des Projekts, die Pilotierung des Verbundreferenzsystems 1.0 an drei Hochschulen, bevor dann 2018 der Rollout an allen 13 Hochschulen des Verbundes durchgeführt wird."
Stellvertretend für die beteiligten Hochschulen beschreibt Dr. Ralf Steiner, Kanzler der Westsächsischen Hochschule Zwickau, die bisherige Arbeit im Rahmen des Hochschulverbundprojektes in Sachsen: "Die Gesamtkoordination des Verbundprojektes übernimmt das SMWK. Als Entscheidungsgremium fungieren die Kanzler der 13 Hochschulen gemeinsam mit dem SMWK. Die größte Herausforderung stellt die Koordination des Hochschulverbundes in Bezug auf das Gesamtprojekt dar. Hierbei wurden im vergangenen halben Jahr die Fachkonzepte durch die Key-User der einzelnen Einrichtungen in zahlreichen Workshops erstellt und in der Lenkungsgruppe beschlossen. Die wesentlichen Vorteile des Verbundes sind die Synergieeffekte und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen bei Einführung und Betrieb des ERP-Systems."
"Das Erreichen dieses wichtigen Meilensteins ist das Ergebnis vereinter, intensiver Arbeit über die letzten Monate. Von 13 Hochschulen waren insgesamt 170 Beteiligte in die Konzepterstellung involviert. Die Herausforderung, alle Beteiligten zu koordinieren und ihre Anforderungen zu berücksichtigen, haben wir grandios bewältigt", erklärt Stefan Mensching, Projektleiter und Vorstand der MACH AG.