Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig wurde 2012 gegründet. Mittlerweile arbeiten über 250 Mitarbeiter und Mitglieder an den Standorten Halle, Jena und Leipzig. "Wir haben uns in der ersten Phase rasant entwickelt, zahlreiche Feld- und Labor-Forschungsplattformen aufgebaut und untereinander vernetzt. Wir sind international sichtbar geworden. Das hat auch unsere Geldgeber überzeugt", sagt Christian Wirth, Professor der Universität Leipzig und geschäftsführender Direktor von iDiv. "Jetzt müssen wir die Frage beantworten: Können wir die dramatischen Veränderungen der biologischen Vielfalt schnell genug verstehen, um die Folgen für die Gesellschaft abzuschätzen?"
Dafür erforschen iDiv-Wissenschaftler das komplexe Feld der Biodiversität mit einer Vielzahl Methoden, von Versuchen im Reagenzglas über die weltweite Vernetzung von Feldexperimenten bis hin zur Analyse großer Datenmengen, zum Beispiel aus Satellitenbeobachtungen. Mit den zusätzlichen Forschungsgeldern werden diese Aktivitäten in der kommenden Förderperiode verstärkt.
"iDiv ist eine Erfolgsgeschichte, die noch viele weitere Kapitel bekommen wird", sagt Prof. Dr. Beate Schücking, Rektorin der Universität Leipzig. "Dass die Deutsche Forschungsgemeinschaft das offenbar ebenso sieht, freut mich außerordentlich. Wir haben gemeinsam mit unseren Partnern im Unibund und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung bereits viel erreicht - und allen Beteiligten gebührt großer Dank dafür. Wir werden in unseren gemeinsamen Anstrengungen nicht nachlassen, soviel kann ich versprechen."
iDiv
iDiv wird von den drei im mitteldeutschen Universitätsbund kooperierenden Universitäten - der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Universität Leipzig - sowie in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) betrieben. Daneben sind vier außeruniversitäre Forschungseinrichtungen beteiligt. In den knapp vier Jahren seit seiner Gründung ist iDiv zu einem weltweit führenden Forschungszentrum gewachsen. iDiv-Wissenschaftler haben bereits 700 wissenschaftliche Arbeiten publiziert - davon über 50 in renommierten Zeitschriften wie Science, Nature oder PNAS. Viele dieser Publikationen sind aus dem iDiv-eigenen "think tank" sDiv hervorgegangen. Für sDiv-Arbeitstreffen sind bislang 944 Wissenschaftler aus 36 Ländern zum Standort Leipzig gereist. Die internationale Sichtbarkeit von iDiv wurde von den Gutachtern der DFG besonders positiv bewertet. Ebenso die Graduiertenschule yDiv. Hier werden Doktoranden von iDiv-Mitgliedern in dem noch jungen Feld der integrativen Biodiversitätsforschung ausgebildet.
DFG-Forschungszentren werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft über maximal drei Förderperioden von je vier Jahren finanziert. Spätestens bis zum Ablauf dieses Zeitraums, im Fall iDiv bis zum Jahr 2024, müssen die iDiv betreibenden Partner ein Finanzierungsmodell zur Fortsetzung der etablierten Strukturen entwickeln.
Schon jetzt beteiligen sich die Partner an der Finanzierung von iDiv. So gibt das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) die Mittel für zwei iDiv-Professuren inklusive Mitarbeitern und finanziert zur Hälfte eine Humboldt-Professur. Auch das Land Sachsen unterstützt iDiv intensiv mit Infrastruktur und Personal. Die Universität Leipzig betreibt iDiv als zentrale Einrichtung. Dies erlaubt den iDiv-Forschern, sich ganz auf ihre Arbeit zu konzentrieren: die Erforschung von Biodiversität und ihre Bedeutung für uns Menschen.