"Der Stadtteil Paunsdorf hat aufgrund seiner städtebaulichen, demographischen und sozialen Situation einen deutlichen Entwicklungsbedarf", konstatiert Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau. "Das vorliegende Konzept konzentriert sich dabei vor allem auf die Entwicklung einer Umsetzungsstrategie für den städtebaulichen Bereich und fasst die bestehenden stadtteilbezogenen Handlungsansätze aus den weiteren Fachplanungen zusammen."
Erarbeitet wurde das Konzept in einem breiten Abstimmungsprozess mit den Stadtteilakteuren. Neben den relevanten Fachämtern der Stadtverwaltung waren Wohnungsunternehmen, Träger sozialer Einrichtungen, Vereine sowie Kultur- und Bildungseinrichtungen einbezogen. Als besonderes Entwicklungspotenzial des Stadtteils kann die Bereitschaft der beiden großen Wohnungsunternehmen WBG Kontakt und LWB gewertet werden, sich aktiv an der Stadtteilentwicklung zu beteiligen und diese Prozesse auch künftig zu tragen. Neben den vorgesehenen investiven Maßnahmen in die Gebäudesubstanz sowie die wohnungsbezogenen Freiflächen sollen verstärkt auch begleitende Strukturen des Stadtteillebens und der Integration aller Bewohnergruppen gemeinsam gestärkt und weiterentwickelt werden. Als wesentliche Umsetzungsinstrumente sind ein integriertes Quartiersmanagement, eine zielgruppendifferenzierte Öffentlichkeitsarbeit sowie ein Verfügungsfonds für Kleinprojekte lokaler Akteure vereinbart worden.
Entwicklungsschwerpunkte
Das Konzept definiert drei Schwerpunktthemen: Wohnen, soziale Infrastruktur und Identität. Angesichts des relativ hohen Anteils an unsanierten Gebäuden und der seit Jahren bestehenden Konzentration von Transferleistungsempfängern nach SGB II im Stadtteil, geht es um ein verbessertes Angebot für Haushalte mit unterschiedlichem Einkommen, für unterschiedliche Haushaltsgrößen sowie um die Aufwertung des Wohnumfeldes. Des Weiteren geht es um die bauliche und energetischen Verbesserung von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur wie Kindertagesstätten, Schulen, offene Freizeittreffs oder der Volkshochschule. Um die Identität des Stadtteils zu stärken, sollen geeignete Formate der Bürgerbeteiligung weiter ausgebaut und die Außenwahrnehmung des Stadtteils durch aktive Öffentlichkeitsarbeit verbessert werden.
Die Vorlage enthält schwerpunktmäßig Maßnahmen, die über das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" unterstützt werden können. Es wird um weitere für die Stadtteilentwicklung wichtige Handlungsfelder ergänzt, für die andere Umsetzungsinstrumente genutzt werden müssen. Das Programm "Soziale Stadt" dient dabei als Leitprogramm, so zum Beispiel für die Themen Bildung, Wirtschaft und Arbeit im Quartier.
Der im Stadtentwicklungskonzept Leipzig 2030 (INSEK) als Schwerpunktgebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung definierte Stadtteil ist als Fördergebiet in das Bund-Länder-Programm "Soziale Stadt" aufgenommen worden. Das integrierte, das heißt programm- und ämterübergreifende Handlungskonzept bietet einen Orientierungsrahmen für das vernetzte Handeln von Akteuren innerhalb und außerhalb der Verwaltung und fungiert als Leitlinie für Fachplanungen und den kommunalen Mitteleinsatz.