Baubürgermeister Martin zur Nedden erläuterte in einem Pressegespräch das weitere Vorgehen. Bis Jahresende wird der Entwurf des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes von Politik, Öffentlichkeit und Akteuren der Stadtentwicklung diskutiert. Dazu gibt es Veranstaltungen und eine Ausstellung (siehe unten).
Bis 19. Dezember werden Stellungnahmen von Akteuren der Stadtentwicklung und von Bürgern zum Entwurf entgegengenommen. Nachdem sie ausgewertet und gegebenenfalls in die Überarbeitung des Entwurfs eingebracht wurden, wird voraussichtlich im ersten Quartal 2009 das SEKo erneut in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters und in den Fachausschüssen beraten und danach vom Stadtrat beschlossen.
Das SEKo formuliert eine fachübergreifende Entwicklungsstrategie für die Stadt und dient u.a. als Grundlage für das Verwaltungshandeln und für die Kooperation mit den verschiedenen Akteuren außerhalb der Stadtverwaltung", kommentiert Martin zur Nedden. "Dabei ist es der Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung verpflichtet. Es setzt Schwerpunkte für den gebündelten Einsatz von städtischen Ressourcen durch die öffentliche Hand, zudem ist es eine Voraussetzung für die Beantragung von Fördergeldern beim Freistaat. Seine übergeordneten Ziele sind die Steigerung der nationalen und internationalen Bedeutung Leipzigs, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Stadt, die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität und die Sicherung der sozialen Stabilität."
Aufbauend auf den strategischen Zielen der Kommunalpolitik Schaffung der Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze sowie für eine ausgeglichene Altersstruktur und gestützt auf eine nach Stadtteilen differenzierte Analyse der demographischen und sozialen Entwicklung, vernetzt das SEKo Fachkonzepte zu den Themen Wohnen, Wirtschaft und Beschäftigung, Freiraum und Umwelt, Bildung und Erziehung, Soziales, Kultur, Zentren, Technische Infrastruktur und Verkehr, Denkmalpflege und Sport
Um Mittel möglichst effizient einsetzen zu können, wurden Schwerpunkträume mit großräumiger strategischer Wirkung definiert, in denen Maßnahmen umgesetzt werden, die perspektivisch wesentlich zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen. Diese Räume sind:
- Die Leipziger City und ihr Umfeld als identitätsprägendes urbanes Zentrum und bedeutender Handels-, Kultur- und Wissenschaftsstandort,
- der Nordraum mit seiner Bedeutung für die infrastrukturelle Entwicklung Leipzigs und für die Ansiedlung flächenintensiver Gewerbe- und Industriebetriebe,
- der Südosten, der durch die verbesserte Verkehrsinfrastruktur im Zusammenhang mit dem City-Tunnel sowie aufgrund seiner innenstadtnahen Flächenreserven und innovativer Wirtschafts- und Forschungseinrichtungen neue Entwicklungspotenziale aufweist,
- der Gewässerverbund mit Auwald und Seenlandschaft als bedeutender Faktor für Wohn- und Lebensqualität sowie für den Tourismus.
Daneben definiert das SEKo Schwerpunkträume mit teilräumlicher Wirkung, d. h. Räume, in denen besonders dringliche Problemlagen zu beheben sind:
- Die Altbaugebiete im Leipziger Osten und Leipziger Westen, in denen eine Fortführung der integrierten Stadtteilentwicklung erforderlich ist, wobei auf bisherige Erfolge und langjährig bewährte Strukturen der Beteiligung und Kooperation aufgebaut werden kann,
- die Großsiedlung Grünau, für die mit der Entwicklungsstrategie Grünau 2020 bereits ein differenziertes Herangehen im Kernbereich und im Stadtumbaugürtel beschlossen wurde,
- die Georg-Schumann-Straße, die als längste Magistrale besondere Bedeutung hat und neuer integrierter Lösungsansätze bedarf,
- Schönefeld (Altschönefeld und Schönefeld Ost), das mit Blick auf die demographische Ent-wicklung im Nordosten Leipzigs über gute Stabilisierungspotenziale an der Schnittstelle zwischen Alt- und Plattenbaugebieten verfügt.
Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept ist als Planung im Prozess angelegt. Das kleinräumige Stadtbeobachtungssystem, welches als eine Grundlage des SEKo herangezogen wurde und für die Anforderungen des SEKo weiterentwickelt werden soll, ermöglicht die Einschätzung von Wirkungen sowie die Steuerung von Maßnahmen. Das SEKo versteht sich als Kommunikations- und Kooperationsangebot an die Bürgerinnen und Bürger und richtet sich an die zahlreichen Partner der Stadtentwicklung.
Ausstellung und Veranstaltungen zum SEKo
Am 21. November,
- 17 Uhr, eröffnet Oberbürgermeister Burkhard Jung in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses die Arbeitsausstellung zum SEKo, die allen interessierten Leipzigerinnen und Leipzigern Gelegenheit bietet, sich mit dem Entwurf vertraut zu machen.
Anschließend an die Eröffnung der SEKo-Ausstellung eröffnet der Oberbürgermeister 17:15 Uhr im Festsaal (1. Etage) eine Veranstaltung mit Podiums- und anschließender Publikumsdiskussion unter dem Motto "Leipzig 2020 Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur". Baubürgermeister Martin zur Nedden führt in das Thema ein.
Gesprächspartner sind unter anderem:
- Wolfgang Kunz (Leiter des Stadtplanungsamtes)
- Dr. Arne Ackermann (Direktor der Städtischen Bibliotheken)
- Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Wiesmeth (Rektor der Handelshochschule Leipzig)
- Prof. Dr. Barbara Steiner (Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst)
Am 22. November,
- ab 10 Uhr, ebenfalls im Festsaal, findet eine weitere Veranstaltung zum SEKo statt. Ihr Thema lautet: "Leipzig 2020 Lebensqualität und sozialer Zusammenhalt".
Eingeleitet durch Martin zur Nedden diskutieren unter anderem:
- Karsten Gerkens (Leiter des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung)
- Dr. Siegfried Haller (Leiter des Jugendamtes)
- Prof. Dr. Anette Menting (Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur)
- Ralf Elsässer (Leipziger Agenda 21)
Vom 6. bis 19. Dezember ist die Arbeitsausstellung zum SEKo dann in der 5. Etage des Neuen Rathauses zu sehen.
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