Als öffentliches Bekenntnis wird ein Banner am Übergang zwischen Stadthaus und Neuem Rathaus angebracht. Erstmalig wird ein Werk der Leipziger Künstlerin Paula Lima mit dem Titel "Frei sein" als Grundlage für die Gestaltung verwendet. Zudem werden einige Gebäude orangefarben angestrahlt. Damit setzt die Stadt Leipzig ein Zeichen gegen Diskriminierung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Sozialbürgermeisterin Dr. Martina Münch übernimmt die Schirmherrschaft.
"Gewalt gegen Frauen ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, auch wenn einzelne Mitmenschen gepeinigt, gedemütigt oder geschlagen werden. Unsere Gesellschaft darf und wird die Betroffenen nicht allein lassen", betont Bürgermeisterin Martina Münch. "In Leipzig haben wir ein Netz von Einrichtungen und zahlreiche Projekte, die für die Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt arbeiten. Und immer mehr Opfer häuslicher Gewalt finden den Mut, Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Wirksamkeit und die Reichweite von Maßnahmen zum Schutz Betroffener werden regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst."
Aktion "Orange your City"
Verschiedene Leipziger Frauenorganisationen machen in der Aktionswoche um den 25. November 2023 auf das bedrückende Thema aufmerksam. Die Aktion "Orange Your City" richtet sich gegen Gewalt gegen Frauen, die von Körperverletzung, psychischer Unterdrückung, sexueller Misshandlung, weiblicher Genitalverstümmelung bis zum Femizid reicht. Auf Initiative von drei Clubs - Zonta Club (ZC) Leipzig Elster, Zonta Club Leipzig, Soroptimist International Club Leipzig - und mit Unterstützung der Stadt Leipzig werden zahlreiche Gebäude am 25. November 2023 in Orange leuchten: Neues Rathaus, Oper Leipzig, Schauspielhaus, Hochschule für Musik und Theater, Campus Dittrichring, Riesenrad auf dem Weihnachtsmarkt.
Gestiegene Zahl an Gewalttaten gegen Frauen
Jeden dritten Tag wird in Deutschland eine Frau durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. 133 waren es laut Kriminalstatistik im Jahr 2022. Dazu kommen Körperverletzungen und Delikte gegen die persönliche Freiheit, sexuelle Nötigung und Vergewaltigung. Deutschlandweit wurden 2022 mehr als 240.000 Opfer häuslicher Gewalt registriert, das ist ein Anstieg von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
In Leipzig ist die Zahl der betroffenen Personen 2022, die gemeldet wurden, um 20 Prozent gestiegen. Dieser Zuwachs an Meldungen ist nach Einschätzung der Fachkräfte zum einen auf eine gewachsene Sensibilisierung der Polizei zurückzuführen, zum anderen auf die langjährige Öffentlichkeitsarbeit des Netzwerkes gegen Häusliche Gewalt und Stalking Leipzig. Zahlreiche Vereine und Initiativen engagieren sich gegen die sogenannte häusliche Gewalt, also Gewalt in der Partnerschaft gegen Frauen und gegen sexualisierte Gewalt. Mit verschiedenen Formaten informieren und sensibilisieren sie die Leipziger Öffentlichkeit.
Veranstaltungen
Im Rahmen der kommunalen Fachförderrichtlinie Chancengleichheit finden statt:
Friedensgebet und Ausstellung zum Internationalen Tag gegen Gewalt
Montag, 20. November 2023 um 17 Uhr:
- Katharina von Bora und der Kampf gegen Gewalt an Frauen: Eine Parallele der Stärke
- Lesung von Angelika Dietzel aus ihrem Zyklus "Katakomben der Seele"
- Aufführung des künstlerischen Werkes "Klage" (Gedicht von Dagmar Schuman, Komposition von Tamara Ibramigowa)
Ort der Veranstaltung: Nikolaikirche, Nikolaikirchhof in 04109 Leipzig
Organisation: Selbstbestimmte Handlungsstrategien und Initiativen für Alleinerziehende (SHIA) e. V.
Von Burkina Faso bis Uganda: Frauenrechte in afrikanischen Kontexten
Freitag, 24. November 2023, 18:30 Uhr
- Podiumsdiskussion zu Entwicklungspolitik und Umsetzung von Frauenrechten in Afrika
- Musikalische Umrahmung: Karolina Trybala
Ort der Veranstaltung: Aula der Volkshochschule Leipzig, Löhrstraße, 3-7 in 04105 Leipzig
Organisation: SAIDA International e. V.
Weitere Informationen
Weitere Veranstaltungen sind im Veranstaltungskalender auf leipzig.de zu finden.