'Enrico Lübbe wird neuer Schauspiel-Intendant in Leipzig. Das hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 20. Juni mit übergroßer Mehrheit bestätigt. Lübbe war bereits von 1998 bis 2004 am Schauspiel Leipzig tätig, ist zurzeit noch Schauspieldirektor in Chemnitz und tritt sein neues Amt für vorerst fünf Jahre am 1. August 2013 an. Zur Vorbereitung seiner ersten Spielzeit ist er bereits jetzt zeitweise in Leipzig tätig. Das Leipziger Amtsblatt sprach mit ihm:
Glückwunsch zur Wahl als neuer Schauspiel-Intendant in Leipzig! Wie fühlen Sie sich, nach acht Jahren wieder an Ihre alte Wirkungsstätte zurückzukehren?
Es ist ein schönes Gefühl, wieder nach Leipzig kommen zu dürfen. Ich kenne und mag die Stadt sehr, ihre Einwohner, ihre zahlreichen Kultur- und Freizeitangebote und bin immer wieder beeindruckt, wie sich Leipzig seit 1993, dem Beginn meines Studiums an der hiesigen Universität, entwickelt hat. Auch auf das Schauspielhaus und dessen Mitarbeiter bin ich sehr gespannt. Einige von ihnen sind mir noch gut bekannt. Und ich bin glücklich, gleich nach meiner Wahl von so vielen Menschen auf und hinter der Schauspielhausbühne so viel Hoffnung und Vorfreude auf unsere zukünftige Zusammenarbeit erfahren zu haben.
Was wird Ihre erste Amtshandlung sein?
Meine ersten Amtshandlungen sind bereits getan. Noch am Abend meiner Wahl habe ich Kontakt zu einigen Institutionen in Leipzig aufgebaut und mit mir vertrauten Theaterkollegen in ganz Deutschland gesprochen. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke: Ich glaube, ich kam noch gar nicht so richtig zum Nachdenken und Freuen über diese neue Herausforderung?! Das hole ich dann im Sommerurlaub nach.
In Chemnitz haben Sie es geschafft, das Interesse am Theater wieder deutlich zu steigern und mehr Publikum ins Haus zu holen. Diese Erwartung gibt es auch hier. Wie wollen Sie der nachkommen?
Ich glaube, dass wir uns in Leipzig grundsätzlich zu einem Stadttheater, einem Theater für die Stadt Leipzig, bekennen müssen mit einem vielfarbigen Angebot: unterschiedlichen Regiehandschriften, Ästhetiken, auch polarisierenden Erzählweisen, einer klaren Programm- und Spielstättenstruktur und einem deutlichen Bekenntnis zur Stadt.
Apropos Erwartungen: Mit welchen Erwartungen kommen Sie nach Leipzig?
Ich würde eher von Hoffnungen sprechen wollen: Ich hoffe, dass die Leipzigerinnen und Leipziger uns eine faire Chance geben neugierig und voller Vorfreude unsere Arbeit beobachten. Und ich wünsche mir, dass man uns Geduld und Vertrauen schenkt. Ich begreife unsere Arbeit perspektivisch, über mindestens fünf Jahre. Niemand kann ernsthaft erwarten, dass wir innerhalb kürzester Zeit die momentan nicht einfache Situation komplett verändert bekommen. Das braucht Ruhe und Zeit. Denn auch wenn es uns in Chemnitz durch kontinuierlich gute Arbeit und sich daraus bald einstellende, regionale und überregionale Erfolge relativ schnell gelungen ist, das Image des Schauspielhauses in der Stadt zu verbessern: Einen deutlich sicht- und messbaren Publikumszuspruch haben wir uns über zwei, drei Spielzeiten hart erarbeiten müssen. Jetzt, in der vierten Spielzeit unter meiner Direktion, sind wir bei einer Auslastung von deutlich über 70 Prozent angelangt übernommen hatte ich das Schauspiel Chemnitz 2008 mit gut 50 Prozent.
Im großen und vielfältigen Angebot an Kultur in Leipzig, von Konzerten und Oper über Off-Theater, Kunstausstellungen und Performances bis zu Slam-Poetry wo sehen Sie hier die Rolle des Schauspiels?
Es ist ein großes Pfund der Stadt Leipzig, ein so reichhaltiges, hochqualitatives Kulturangebot vorweisen zu können und Leipzig ist zu Recht stolz darauf. Sicher entsteht dadurch untereinander auch eine Konkurrenzsituation. Aber ich werde die nächsten Wochen und Monate nutzen, um viele Menschen aus Leipzigs Kulturszene kennenzulernen und mit ihnen über ihre und unsere Pläne ins Gespräch zu kommen und ich hoffe, dass sich zukünftig zwischen dem Schauspiel Leipzig und anderen Kultureinrichtungen der Stadt auch für beide Seiten gewinnbringende Zusammenarbeiten ergeben.
Hinweis: Mit dem Relaunch von leipzig.de 2013 sind Bilder und Verlinkungen dieses Artikels nicht mehr verfügbar.
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