Die Stadt Leipzig und das BMW Werk Leipzig haben ein Konzept der Boston Consulting Group und der Eberhard-von-Kuenheim-Stiftung der BMW AG aufgegriffen, um die Einstiegschancen von arbeitslosen Jugendlichen in das Berufsleben zu verbessern. Die Initiative Joblinge, die am 2. September im Rahmen der IHK-Sommerakademie vorgestellt wurde, wird getragen von der IHK zu Leipzig, der Handwerkskammer zu Leipzig, dem Jobcenter Leipzig, der Agentur für Arbeit Leipzig und der Sächsischen Bildungsagentur. Mit Unterstützung des Freistaates Sachsen soll noch in diesem Jahr eine gemeinnützige AG gegründet werden.
Hintergrund ist, dass der Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren einem tiefgreifenden Generationenwechsel unterworfen ist. Da eine Vielzahl der älteren Beschäftigten in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben ausscheiden wird, ist es eine vitale Aufgabe der Wirtschaft, sukzessive junge Nachwuchsfachkräfte an die Unternehmen heranzuführen.
Im Rahmen von Joblinge wird in einem halbjährigen, in verschiedene aufeinander abgestimmte Phasen unterteilten Programm die Ausbildungsreife von arbeitslosen Jugendlichen befördert. Nach einer Berufsorientierung und einem Orientierungspraktikum haben die Jugendlichen die Möglichkeit, ihre Motivation in einem Betriebspraktikum zu beweisen. Das Besondere an Joblinge ist, dass wirtschaftliches und gesellschaftliches Engagement verknüpft werden. Ehrenamtliche Mentoren begleiten die Jugendlichen auf ihrem Weg und stehen ihnen bei beruflichen aber auch persönlichen Problemen beratend zur Seite.
Fachkräftesicherung ist eine Aufgabe auf zwei Ebenen. Den Jugendlichen soll vermittelt werden, dass eine fundierte Ausbildung die Grundlage für eine gute und selbstbestimmte Zukunft darstellt und sich ihr persönliches Engagement langfristig auszahlt. Auf der anderen Seite müssen bestehende Vorurteile auf Seiten der Unternehmen gegenüber den Wertvorstellungen und Fähigkeiten der Jugendlichen abgebaut werden.
Im Rahmen von Joblinge können die Jugendlichen ihr Engagement und ihre Kompetenzen unter Beweis stellen. Mit der Unterstützung des Projektes zeigt die Stadt Leipzig, dass sie bereit ist, aktiv dem drohenden Fachkräftemangel entgegenzutreten und sich bewusst für die Jugendlichen der Stadt einzusetzen, begründet der Bürgermeister für Wirtschaft und Arbeit, Uwe Albrecht, das Engagement der Stadtverwaltung in der Initiative. Jens Gerhardt, Personalleiter des BMW Werks Leipzig, ergänzt: Uns ist es ein wichtiges Anliegen, auch Jugendlichen mit schwierigen Ausgangsbedingungen eine Chance zu bieten denn häufig entwickeln sie erstaunliche Fähigkeiten, wenn man sie nur entsprechend fördert und fordert.
Die Unterstützung von Jugendlichen ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist. Deshalb bin ich froh, dass in Leipzig bald der Startschuss fällt. Dennoch ist noch einige Überzeugungsarbeit zu leisten, um Joblinge dauerhaft in Leipzig zu etablieren. Ich freue mich jedoch, dass das Projekt bereits jetzt auf breites Interesse stößt, zieht Albrecht ein erstes Zwischenfazit und fügt an: Wir hoffen, dass es uns gelingt, insbesondere auch mittelständische Unternehmen als Partner zu gewinnen.
Weitere Informationen zur Initiative unter www.joblinge.de
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