Der vierte Jugendbericht liegt vor. Im Mittelpunkt der Befragung stehen die aktuelle Lebenssituation und Lebenszufriedenheit, Pläne zur Berufswahl, das Freizeitverhalten sowie Problemlagen junger Menschen in Leipzig.
Im Unterschied zu den vergangenen Erhebungen wurde 2010 die Leipziger Jugendbe?fragung auf den Kreis der 12- bis 27-Jährigen erweitert. Neben einer Schüler?befragung in ausgewählten Leipziger Schulen fand parallel eine schriftliche Befragung von zufällig ausgewählten jungen Leipzigerinnen und Leipzigern zwischen 18 und 27 Jahren statt. Insgesamt beteiligten sich fast 4000 Personen an der Umfrage.
Die vierte Leipziger Jugendstudie zeigt eindrucksvoll, dass junge Leipzigerinnen und Leipziger mit ihrem Leben überwiegend zufrieden sind und zuversichtlich in die Zukunft schauen, freut sich Bürgermeister Thomas Fabian. Ein gutes soziales Umfeld eine Familie zu haben und Freundschaften zu pflegen ist jungen Menschen in Leipzig am wichtigsten. Allerdings zeigen die Ergebnisse auch, dass Einkommensarmut in unserer Stadt zu Bildungsbenachteiligung führen kann.
Die Befragung konzentrierte sich auf fünf Fragenkomplexe:
- Wie zufrieden sind Jugendliche und welche Lebensziele/ Wertorientierungen haben sie?
- Welche Pläne haben Jugendliche nach der Schulzeit für die Ausbildung und den Beruf?
- Wie verbringen Jugendliche ihre Freizeit und welche Einschränkungen haben sie?
- In welchen Lebenssituationen befindet sich die junge Generation?
- Mit welchen Problemen und Sorgen müssen sich junge Menschen auseinandersetzen und wie verhält es sich mit Alkohol- und Suchtmittelkonsum?
Ausgewählte Ergebnisse
Lebensziele und Wertorientierungen++
Leipziger Jugendliche sind insgesamt mit ihrem Leben zufrieden. Die Lebenszufriedenheit ist bei den Schülern noch höher als bei den jungen Erwachsenen.
Befragt nach den eigenen Werten und Lebenszielen rangiert das soziale Umfeld an vorderster Stelle. Freundschaften pflegen und eine Familie haben, in der man sich wohlfühlt das sind die beiden Dinge im Leben von Schülern und jungen Erwachsenen, auf die der Lebensentwurf primär ausgerichtet ist.
Pläne der Jugendlichen nach der Schulzeit für die Ausbildung und den Beruf++
Die besuchte Schulart ist kein Dogma für den endgültig angestrebten schulischen Abschluss. Jeder fünfte Mittelschüler möchte das Abitur ablegen. Viele Förderschüler planen schon während der Schulzeit einen Umweg, wie eine berufsvorbereitende Maßnahme oder eine weiterführende Schule, im Bildungsverlauf ein.
Freizeit in Leipzig++
Jugendliche in Leipzig haben täglich durchschnittlich vier bis fünf Stunden Freizeit zur Verfügung. Es zeigt sich, dass, wer einen hohen Bildungsstand will, auf Freizeit verzichten muss.
Jungs spielen viel am Computer. Sie treiben zwar viel häufiger Sport als Mädchen und sind auch öfter in einem Sportverein organisiert, dennoch sind sie häufiger übergewichtig.
Das Lesen hat allgemein an Bedeutung gewonnen. Die Mehrheit der Leipziger Jugend liest mehrmals wöchentlich. Dabei hat die Lesehäufigkeit der Förderschüler deutlich zugenommen (2006: 34 Prozent, 2010: 42 Prozent), ebenso die der Gymnasiasten (2006: 58 Prozent, 2010: 69 Prozent), die der Mittelschüler stagniert allerdings.
Ein Viertel der Schüler besucht einen Schulclub oder Jugendtreff, mehrheitlich Förder- und Mittelschüler. Jeder fünfte Schüler arbeitet regelmäßig in einer Schularbeitsgemeinschaft mit. Es folgen mit acht Prozent Beteilung christliche Jugendgruppen bzw. Junge Gemeinden. Das Interesse an Jugendverbänden wie Jugendfeuerwehr, Pfadfinder oder politischen Gruppen ist mit weniger als fünf Prozent gering.
Lebenssituation und Bildungseffekte++
Im gymnasialen Bereich sind klassische Familiensituationen am häufigsten vertreten, Kinder von Alleinerziehenden besuchen seltener ein Gymnasium. Bei Alleinerziehenden besteht das größte Risiko, dass die Kinder eine Förderschule besuchen. An den Förderschulen sind Kinder aus kinderreichen Familien dreimal so häufig vertreten, wie an Gymnasien. Sind die Eltern nicht oder eingeschränkt erwerbstätig, schaffen es die Kinder seltener auf ein Gymnasium.
Der Bericht ist für 15 Euro (bei Versand zuzüglich Versandgebühr) erhältlich beim Amt für Statistik und Wahlen und steht kostenfrei zum Download auf unter der Rubrik "Veröffentlichungen
Postbezug:
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Direktbezug:
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