Laut dem ersten europäischen Jugendbericht leben in der EU 19 Millionen Kinder und Jugendliche unter der Armutsgrenze (vgl. Erster Europäischer Jugendbericht 2009, S. 41). In Deutschland trifft dies auf zwölf Prozent der Kinder (0-17 Jahre) zu (vgl. 3. Armuts- und Reichtumsbericht 2008). Nicht zuletzt deshalb wurde das Jahr 2010 von der Europäischen Kommission zum Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung ernannt. In diesem Zusammenhang sind auch in Leipzig alle gesellschaftlichen Akteure aufgefordert, sich der Thematik Kinder- und Familienarmut zu stellen.
Das Dezernat Jugend, Soziales, Gesundheit und Schule hat sich in vielfältiger Weise des Themas Kinderarmut gewidmet. Bürgermeister Thomas Fabian legte jetzt einen Sachstand zu bisherigen Maßnahmen vor, mit denen Kinderarmut in Leipzig auf kommunaler Ebene begegnet wird.
Mit niedrigem Einkommen einhergehende Kinderarmut ist ein drängendes Problem, dem wir uns auch in Leipzig stellen müssen", warnt Bürgermeister Thomas Fabian vor den gesellschaftlichen Folgen der Kinderarmut. "Auch wenn wir als Kommune hier nur begrenzte Möglichkeiten haben, nutzen wir unsere Handlungsspielräume, um der Armut von Kindern und Jugendlichen mit konkreten Maßnahmen entgegenzuwirken angefangen von der pädagogischen Förderung bis hin zur finanziellen Entlastung im Rahmen des Leipzig-Passes."
In Leipzig wächst jedes dritte Kind in einer Familie mit SGB II-Bezug auf. Das bedeutet erhebliche Einschränkungen bei der materiellen Ausstattung (Bekleidung, Schulmaterialien usw.), aber es geht auch um die damit verbundenen deutlich schlechteren Entwicklungschancen dieser Kinder und Jugendlichen. Sie werden durch eine Unterversorgung in zentralen Bereichen beeinflusst, das heißt, die kulturellen oder sozialen Ressourcen bei den Eltern sind weniger ausgeprägt und können somit auch an die Kinder nicht weitergegeben werden. Die gesellschaftliche Teilhabe dieser Kinder und Jugendlichen ist deutlich eingeschränkt. Aus diesen strukturellen Benachteiligungen erwachsen häufig individuelle Benachteiligungen wie Lernschwierigkeiten, Verhaltensprobleme oder Sprachprobleme. Verbunden ist dies häufig mit einem Leben in Stadtteilen mit besonderem Entwicklungsbedarf. In der Kommune werden die Auswirkungen von Familienarmut in verschiedenen Bereichen sichtbar. Ein Gegensteuern wird notwendig, um zu große gesellschaftliche Verwerfungen und Segregationen von größeren Bevölkerungsgruppen zu vermeiden.
Auch wenn Einkommensarmut nicht zwangsläufig mit Bildungsarmut einhergeht, gibt es dabei doch enge Zusammenhänge", betont Bürgermeister Thomas Fabian. "Insofern müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, damit Kinder und Jugendliche eine möglichst gute Bildung erhalten. Unser Ziel ist es, zuständigkeitsübergreifend betroffene Familien noch zielgerichteter zu stärken und zu unterstützen und so Benachteiligungen abzubauen. Wir setzen auf ein enges Zusammenwirken mit der Beschäftigungsförderung, dem Kultur- und Sportbereich, der Stadtentwicklungsplanung und der Sächsischen Bildungsagentur."text
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