Die Kiwara-Kopje vervollständigt die angrenzende Freianlage Kiwara-Savanne, auf der Antilopen, Gazellen und Zebras zu sehen sind. Damit ist der Zoo um eine weitere Attraktion reicher. Neuland betritt der Zoo Leipzig dabei auch bei der Gemeinschaftshaltung von Nashörnern, Geparden und Husarenaffen. Für solch eine bunte Zoo-WG gibt es noch keine Erfahrungen. Deshalb gibt es genügend Rückzugsmöglichkeiten für alle. Bei der Gestaltung der Gehege wurde große Rücksicht auf die Bedürfnisse der einzelnen Tierarten gelegt. Die Gewöhnung aneinander wird behutsam und schrittweise erfolgen.
"Es ist für uns eine tiergärtnerische Herausforderung mit ungewissem Ausgang. Wenn es gelingt, haben wir ein einmaliges Stück Afrika geschaffen", betont der Leipziger Zoodirektor Prof. Jörg Junhold.
Ebenfalls neu eingezogen sind die in Afrika weit verbreiteten Klippschliefer, hasengroße Vierbeiner, die auf einer 200 qm großen Anlage zu sehen sein werden.
Nashornschutz wird weitergeführt
Der Zoo Leipzig verfolgt mit der neuen Anlage sein Ziel weiter, die vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörner weiterzuzüchten. Volker Homes, Leiter für Artenschutz beim WWF, fasst die Lage in Afrika wie folgt zusammen: "Die Wilderei breitet sich wie ein Flächenbrand weiter im südlichen Afrika aus. Dort werden Nashörner erbarmungslos abgeschlachtet, da ihr Horn in einigen Ländern Asiens mehr als Gold wert ist. Dank verbesserter Schutzbedingungen sahen wir bis vor wenigen Jahren noch einen Anstieg der Nashornpopulationen, aber jetzt sterben genauso viele Tiere wie geboren werden". Neben den beiden Spitzmaulnashornweibchen Nandi und Sarafine wird der Bulle N´dugu im Sommer aus dem Tierpark Hannover wieder zurückkehren und hoffentlich erneut in Leipzig für Nachwuchs sorgen.
Leipzig auf dem Weg zum Zoo der Zukunft
Die 7,3 Millionen Euro kostende Kiwara-Kopje ist ein Puzzleteil der dritten Phase des seit dem Jahr 2000 realisierten Masterplans Zoo der Zukunft, die u. a. die Umgestaltung der historischen Bärenburg in einen Bärenburg-Spielplatz, die Affeninseln und die Neukonzeption des alten Tieraffenhauses beinhaltet.