Sie wird in Zusammenarbeit mit der Grieg-Begegnungsstätte Leipzig e.V. und der
Edvard-Grieg-Forschungsstelle ausgerichtet. Seit Februar 2016 befindet sich
die Forschungsstelle unter dem akademischen Dach des Instituts für
Musikwissenschaft an der Universität Leipzig. Grieg war in den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert neben Mendelssohn, Schumann, Brahms und Tschaikowski ein namhafter Repräsentant der Leipziger Musikgeschichte.
Edvard Grieg und Leipzig
1858 bis 1862 studierte Grieg am Konservatorium Klavier und Komposition. "Hier hat er den letzten künstlerischen Schliff bekommen", sagt Prof. Dr. Helmut Loos, Musikwissenschaftler der Universität Leipzig und Organisator der Konferenz.
Edvard Grieg hat sich lebenslang mit Leipzig verbunden gefühlt.
Es war das besonders reiche Musikleben dieser Stadt und es war der gesellige Umgang mit Musikern und musikinteressierten Persönlichkeiten, der Grieg an Leipzig band. Während der Konzertsaison hielt er sich oft mehrere Wochen, mitunter bis zu einem halben Jahr, in Leipzig auf, oder wenn er auf seinen Reisen nach oder von Rom, Paris, Prag, Wien oder Karlsbad die Möglichkeit eines Kurzaufenthalts in Leipzig nutzte, dann war er zu Gast beim Leiter des Musikverlages C. F. Peters.
Zwischen Max Abraham, dessen Nachfolger Henri Hinrichsen und Edvard Grieg gab es ein festes, lebenslanges Freundschaftsverhältnis. Die Verleger stellten Edvard Grieg und seiner Frau Arbeits- und Schlafraum zur Verfügung, besorgten Eintrittskarten für Leipziger Opernaufführungen und Konzerte sowie für die erste Gesamtaufführung von Richard Wagners Ring-Tetralogie in Bayreuth, organisierten gesellige Treffen und bereiteten Griegs Konzertauftritte in europäischen Musikstädten vor.
Seine Adresse in Leipzig war Talstraße 10: www.edvard-grieg.de
Grieg und seine Haushaltsbücher
"Alle Koryphäen der Grieg-Forschung sind bei der Konferenz dabei", erklärt Loos. Der wichtigste deutsche Experte auf diesem Gebiet sei der Direktor der Edvard-Grieg-Forschungsstelle, Prof. Dr. Patrick Dinslage, der sich in seinem Vortrag mit Griegs Haushaltsbüchern befasst, einer Quelle, die von der Grieg-Forschung bisher nicht gebührend wahrgenommen und ausgewertet wurde. "Wir werden viel über Griegs Alltag erfahren – wieviel Geld er wofür ausgegeben hat. Uns ist es wichtig, ihn realistisch zu betrachten und nicht zu glorifizieren", betont Loos.
Bereits 2004 und 2008 hatte es ähnliche musikwissenschaftliche Konferenzen an der Universität Leipzig gegeben. Das, so sagt Loos, werde nun fortgesetzt. Die Konferenz Mitte Oktober befasse sich mit den neueren Grieg-Forschungen und der Einbettung von Griegs Musik in verschiedene kulturpolitische Zusammenhänge.
Link zur Konferenz: www.gko.uni-leipzig.de/musikwissenschaft/forschung/konferenzen.html