Das Massengrab wurde am 2. Mai 1945 entdeckt. Bei der Exhumierung der Ermordeten fand man einen weiteren Leichnam, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Zwangsarbeiter handelte, der nicht aus den Leipziger Polizeigefängnissen nach Lindenthal verbracht worden war, aber hier ebenfalls umkam.
Im Zuge historischer Ermittlungen konnten die Herkunftsländer der Ermordeten ermittelt werden: So kamen 25 Opfer aus der Sowjetunion, 10 aus Deutschland, 8 aus der Tschechoslowakei, 7 aus Polen, 2 aus Frankreich und 1 Opfer aus den USA. Unter ihnen befanden sich die Widerstandskämpfer Dr. Margarete Bothe, Alfred Kästner und Paul Küstner, nach denen in Leipzig Straßen benannt sind.
Folgt man heute der "Straße der 53" in Lindenthal, kommt man zum damaligen Ort des Geschehens. Am südwestlichen Rand des Tannenwaldes, in unmittelbarer Nähe zum Bombentrichter, in denen die Opfer gefunden wurden, erinnert seit 1954 eine Gedenkstätte an das Massaker. Drei Stelen tragen die Namen der Ermordeten, in zwei Gemeinschaftsgrabstätten ruhen die 42 ausländischen Opfer.
"Denkmal der 53" fertig saniert
Am Denkmal für Opfer des Nationalsozialismus in Lindenthal, dem "Denkmal der 53", sind Sanierung und Restaurierung pünktlich zum 75. Gedenktag abgeschlossen. Die Wege im Kernbereich der Anlage sowie die drei Gedenkstelen wurden umfassend erneuert. Die vorhandene Baumreihe aus Linden wurde mit Neuanpflanzungen ergänzt. Die drei Muschelkalkstein-Stelen sind gereinigt, sodass die eingravierten Namen der Opfer wieder gut lesbar sind.