Das druckgrafische Gewerbe, das im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert seinen Höhepunkt erreichte, gehört seit 500 Jahren zu den wichtigen Säulen der für Kultur, Handel und Wirtschaft so anziehenden Stadt. Von 1480 bis ins 19. Jahrhundert entstand in Leipzig eine einzigartige Vielfalt an Druckereien, Buchbindereien, Verlagen und Buchhandlungen sowie an Fabriken des grafischen Gewerbes. Das Leipziger Museum für Druckkunst zeichnet unter Einbeziehung seiner seiner ständigen Sammlung und der authentischen Atmosphäre zwischen Druckmaschinen und Schriftsetzerwerkzeugen diesen Weg Leipzigs nach.
Exponate aus fünf Jahrhunderten
Die Ausstellung gibt Einblicke in verschiedene Drucktechniken und in die Kulturgeschichte von Printmedien in Leipzig. Hier werden u.a. Schriftentwicklung und -herstellung, grafischer Maschinenbau sowie Lithografie, Lichtdruck und Musiknotendruck beleuchtet. Zahlreiche Leihgeber wie die Universitätsbibliothek Leipzig, das Deutsche Buch- und Schriftmuseum oder das Sächsische Staatsarchiv steuerten selten oder noch nie ausgestellte Kostbarkeiten bei. Exponate der letzten fünf Jahrhunderte zeigen eindrucksvoll die bewegte Vergangenheit der Pleißestadt als Standort für das Druckhandwerk sowie für Verlage und den Maschinenbau. Wertvolle Drucke des ersten sesshaften Leipziger Druckers Konrad Kachelofen aus dem 15. Jahrhundert werden ebenso gezeigt wie bedeutende Drucke Martin Luthers aus der Offizin Melchior Lotter.
Handwerkliche Drucktechniken erleben
Auf vier Etagen können Besucher außerdem mit allen Sinnen Leipziger Druckkunst erfahren. Anhand von rund 100 voll funktionsfähigen Druckerpressen und druckgrafischer Geräte demonstrieren Mitarbeiter handwerkliche Drucktechniken. Während der Ausstellung ist das Museum zusätzlich jeden letzten Samstag im Monat von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Schau findet im Rahmen des 1000-jährigen Stadtjubiläums Leipzig statt.