Am 9. Oktober lädt das Lichtfest Leipzig zum gemeinsamen Gedenken und aktiven Beteiligen ein. Anlässlich "20 Jahre Deutsche Einheit" findet auf dem Augustusplatz zwischen 20 und etwa 21.30 Uhr das Kunst- und Bürgerprojekt der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH (LTM), der Stadt Leipzig und der Initiative Herbst '89 statt. Die Konzeption eint dabei verschiedene Projekte zu einer Gesamtdramaturgie: Sound- und Musik-Elemente gehen am 9. Oktober mit Lichteffekten sowie der leuchtenden "89" eine stimmungsvolle Verbindung ein.
Projekte innerhalb der Konzeption
Entsprechend des Erfolgskonzeptes ist der Augustusplatz als historischer Ort wieder der Aktionsraum. Erneut wirkt die Kunst als Medium und wie 1989 tritt das Volk als Hauptakteur auf. Das verbindende Moment ist ein dichter, stetiger Soundteppich des Künstlers Marek Brandt, der bereits zum Lichtfest 2009 eine der Installationen gestaltete. Ein musikalischer Brückenschlag
zwischen Leipzig und Berlin gelingt den Organisten Jürgen Wolf
(Nikolaikantor) und Prof. Domenico Tagliente aus Wien. Beide improvisieren simultan auf Orgeln in der Nikolaikirche und in Berlin bekannte musikalische Themen von Johann Sebastian Bach. Dieses Kunstprojekt, das die historische Beziehung zwischen Leipzig und Berlin musikalisch erlebbar macht, wird live übertragen. Eine weitere Rolle spielt die zeitgenössische Musik. Sänger und Songwriter Rolf Stahlhofen, Gründungsmitglied der "Söhne Mannheims" performt gemeinsam mit Künstlern aus verschiedenen Nationen. Sein Song "Zeit was zu ändern" erklingt in unterschiedlichen Sprachen.
Abschließend verbinden sich die Elemente zu einem Gesamtkunstwerk: Die eindringlichen Orgelklänge Jürgen Wolfs gehen mit der Pop-Musik von Rolf Stahlhofen sowie einer Laserperformance eine akustische und visuelle Beziehung ein.
Kerzen prägten den Herbst 1989 in Leipzig und 2007/2008 sind die Leipziger zur "Nacht der Kerzen" auf den Nikolaikirchhof gekommen. Auch in diesem Jahr tritt Licht als Medium auf. Parallel zu den künstlerischen Eindrücken sind die Gäste des Lichtfests dazu eingeladen, mit ihrer Kerze eine strahlende
zu gestalten.
Lichtfest Leipzig: Konzept mit Zukunft
Leipzig gedachte der Friedlichen Revolution im letzten Jahr erstmals mit einem Lichtfest, bei dem rund 150.000 Leipziger und Gäste der Stadt auf dem Augustusplatz und dem Innenstadtring an die Ereignisse vor 20 Jahren erinnerten. Das Lichtfest meisterte die Premiere mit Bravour und die Konzeption hat einen langfristigen Ansatz erhalten. Das Lichtfest Leipzig ist strategisch bis zum 25. Jubiläum der Friedlichen Revolution im Jahr 2014 angelegt. Geplant ist eine Fortführung des Kunst- und Bürgerprojektes an historischen Orten im europäischen Kontext. Die Auswahl der Künstler orientiert sich an den jeweiligen Themenschwerpunkten und setzt den inhaltlichen Rahmen für die Beteiligung der Bürger.
Hintergrund
Nach Friedensgebeten in vier Leipziger Kirchen versammelten sich am 9. Oktober 1989 trotz drohendem Schießbefehl rund 70.000 Menschen mit Kerzen in Leipzig, um für mehr Freiheit in der DDR zu demonstrieren. Mehrere Tausend Polizisten und Soldaten standen in der Stadt bereit. Doch die Demonstration
verlief friedlich. So wurden die Ereignisse als Friedliche Revolution zum markanten Ereignis auf dem Weg zum Mauerfall und zur Deutschen Einheit.
Weitere Informationen
- Herbst '89 leipziger-freiheit.de
herbst89.de
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