20. Juli 1944 versuchte eine Gruppe deutscher Offiziere um Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg, Hitler durch einen Staatsstreich zu beseitigen. Das Vorhaben scheiterte, Hitler wurde nur leicht verletzt. Die Attentäter, darunter General Friedrich Olbricht, Walter Cramer und Carl Friedrich Goerdeler, bezahlten die Tat dagegen mit ihrem Leben.
Im Rahmen der Gedenkveranstaltungen für die Opfer der "Gruppe 20. Juli 1944" finden in Leipzig im Gedenken an die Widerstandskämpfer am 20. Juli verschiedene Veranstaltungen statt.
Kranzniederlegung am Walter-Cramer-Denkmal im Johannapark
Danach geht es mit Bussen zum Walter-Cramer-Denkmal in den Johannapark. 15:30 Uhr wird hier ebenfalls mit einer Kranzniederlegung und Ansprache von Leipzigs Erstem Bürgermeister, Andreas Müller, des Leipziger Textilkaufmanns und Vorstandsmitglieds der Kammgarnspinnerei Stöhr, Walter Cramer, gedacht. Dieser hatte sich bereits 1933 von den Nationalsozialisten distanziert. Durch seine Freundschaft mit dem früheren Oberbürgermeister von Leipzig Carl Goerdeler kam er früh mit dessen Widerstandsverbindungen in Kontakt. Er bemühte sich intensiv um die Unterstützung von verfolgten Juden in Deutschland und den jüdischen Mitarbeitern in den Zweigwerken seiner Firma in Südosteuropa.
Auf Bitten Goerdelers stellt sich Cramer für die Umsturzpläne als politischer Beauftragter im Wehrkreis IV (Dresden) zur Verfügung. Nach dem gescheiterten Attentat wurde er am 22. Juli 1944 verhaftet und schwer misshandelt. Nach seiner Verurteilung durch den Volksgerichtshof am 14. November 1944 wurde er noch am selben Tag in Berlin-Plötzensee ermordet.
Wann
15:30 Uhr
Wo
Walter-Cramer-Denkmal im Johannapark
Goerdeler-Denkmal am Neuen Rathaus
Um 15:50 Uhr fahren die Busse zum Neuen Rathaus. Hier, am Goerdeler-Denkmal, werden 16 Uhr Blumen niedergelegt. Andreas Müller, Erster Bürgermeister, und Dr. Rainer Goerdeler erinnern in Ansprachen an das Leben und Wirken von Dr. Carl Friedrich Goerdeler.
Seit 1930 Leipziger Oberbürgermeister hatte Goerdeler bereits 1935 heftige Auseinandersetzungen mit der NSDAP. Im April 1937 trat er von seinem Oberbürgermeister-Amt zurück und wurde dann schnell zum Mittelpunkt der zivilen Widerstandskreise.
In zahlreichen Denkschriften und Entwürfen plante er die Neuordnung des politischen Lebens in Deutschland nach einem gelungenen Staatsstreich und stellt sich als Reichskanzler zur Verfügung. Bereits vor dem 20. Juli 1944 wurde Goerdeler von der Gestapo gesucht. Nach dem Attentat auf Hitler konnte er zunächst entkommen, wurde jedoch kurz darauf denunziert und am 8. September 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Fünf Monate später, am 2. Februar 1945, wurde Dr. Carl Friedrich Goerdeler auf Befehl Hitlers in Berlin-Plötzensee ermordet.
Wann
16 Uhr
Wo
Goerdeler-Denkmal am Neuen Rathaus
Gedenkkonzert in der Leipziger Nikolaikirche
Am Abend des 20. Juli findet um 17 Uhr im Rahmen des traditionellen Montagsgebets in der Leipziger Nikolaikirche ein Gedenkkonzert statt. Es beginnt mit dem "Requiem für die Opfer der Nazi-Verfolgung" des norwegischen Komponisten Ståle Kleiberg. Er wurde 1958 geboren und schrieb dieses Werk 2001. Seine Komposition wurde im November 2002 im Nidaros-Dom zu Trondheim uraufgeführt. Große Beachtung fand das Werk 2004, als es im Zentrum einer Gedenkveranstaltung anlässlich des dritten Jahrestages des Terrorangriffs auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001 stand.
Im zweiten Teil des Konzerts erklingen zwei Werke von Edvard Grieg: "Zwei elegische Melodien" und "Vier Psalmen". Grieg war Zeit seines Lebens mit der Stadt Leipzig eng verbunden. Hier hatte er als Fünfzehnjähriger 1858 sein vierjähriges Musikstudium an dem noch jungen, aber schon weltberühmten Konservatorium aufgenommen. Das Musikleben der Stadt, an dem er sich immer wieder aktiv beteiligte, der Kontakt zu Freunden und Kollegen und nicht zuletzt die Beziehungen zum Musikverlag Peters, die im Lauf der Jahre zu freundschaftlichen Verhältnissen geworden waren, führten Grieg sein Leben lang immer wieder nach Leipzig. Oft bezog er für mehrere Monate die Gastwohnung im Haus des Peters-Verlags in der Talstraße 10, um dem seiner Gesundheit in der kalten Jahreszeit so unzuträglichen norwegischen Klima zu entkommen und dann in Leipzig gleichsam zu "überwintern".
Das Gedenkkonzert wird von der in Leipzig ansässigen VNG - Verbundnetz Gas AG unterstützt. Die vokalen Parts des Konzerts übernehmen der Ernst Senff Chor Berlin und als Gesangssolisten Studierende der Universität der Künste Berlin. Das Residenz Orchester Berlin, bestehend aus Studierenden dieser Ausbildungsinstitution, übernimmt den instrumentalen Part. Die künstlerische Leitung liegt in den Händen des norwegischen Dirigenten Jon Bara Johansen. Gewissermaßen als "Paten" der Veranstaltung stehen im Hintergrund die Edvard-Grieg-Gedenk- und Begegnungsstätte Leipzig und die Edvard-Grieg-Forschungsstelle an der Universität der Künste Berlin.
Wann
17 Uhr
Wo
Leipziger Nikolaikirche
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