"Intakte Auwälder sind ein Hotspot der biologischen Vielfalt und leisten gleichzeitig einen klimawirksamen Ausgleich zum städtischen Wärmeinseleffekt", erläutert Leipzigs Umweltbürgermeister Heiko Rosenthal. "Der Erhalt und die Revitalisierung der Nordwestaue als bedeutendes strategisches Ziel dient der Entwicklung bedeutender Lebensräume des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000 und unterstützt artenreiche Waldstrukturen. Die Revitalisierung der Auenlandschaft ist eine von 24 Sofortmaßnahmen zum Klimanotstand in Leipzig."
Revitalisierung des Zschamperts
Geplant sind Arbeiten am Zschampert nördlich des Saale-Leipzig-Kanals. Dessen Sohle soll auf sein früheres Niveau - also um 70 bis 80 Zentimeter - angehoben werden, um die angrenzenden Bereiche wieder stärker zu Vernässen. Dabei wird der historische Gewässerverlauf eingebunden, was zu einer Verlängerung des Zschamperts um 5,4 Kilometer und einen naturnahen Zustand führt. Außerdem sollen Überflutungen durch das Einleiten kleiner und mittlerer Hochwasser in die Hartholzaue den Fortbestand des typischen Auwalds sichern.
Arbeiten am Burgauenbach und -graben
Die Maßnahmen am Burgauenbach und Bauerngraben liegen südlich der Neuen Luppe und nördlich der Ortsteile Leutzsch und Böhlitz-Ehrenberg. Hier werden erste Arbeiten die Durchgängigkeit verbessern helfen. Für diese Aufwertungen hat der Nabu Sachsen im Projekt "Lebendige Luppe" die Vorplanung am Burgauenbach erstellt, die weitere Planung und Umsetzung übernimmt die Stadt. Auch das Wassermanagement in den Waldspitzlachen muss neu überdacht werden, da gebietstypische periodische Austrocknungserscheinungen praktisch nicht mehr eintreten. Die ehemaligen Lehmgruben stehen als Stillgewässer in der Burgaue in direkter Verbindung mit dem Burgauenbach und müssen als Lebensräume vor allem für Amphibien und Libellen erhalten bleiben. Notwendig dafür ist eine temporäre Wasserführung mit schwankenden Wasserständen. In einem nächsten Schritt sollen Revitalisierungen in der Nordwestaue vorbereitet werden.