Der Leipziger Maler, Grafiker und Bildhauer Frank Ruddigkeit (geboren 1939) hat dem MdbK aus Anlass seines 80. Geburtstages im Sommer vergangenen Jahres ein Konvolut seiner künstlerischen Tagebücher geschenkt - insgesamt 56 Bände aus den 1990er- bis in die frühen 2000er-Jahre. In der Kabinettausstellung werden neben dieser Schenkung zahlreiche grafische Arbeiten des Künstlers präsentiert.
Eine besondere Affinität besitzt er dabei zur Literatur. Er sieht das Schreiben nicht in Konkurrenz zum künstlerischen Schaffen, sondern als Möglichkeit der Ergänzung. Am konsequentesten und eindrücklichsten verwirklicht Ruddigkeit dieses Prinzip in seinen Tagebüchern, in denen er Notate und Zeichnungen eng miteinander verwebt.
Max Klinger 2020
Die neue Ausstellung zu Max Klinger stellt vom 6. März bis zum 14. Juni 2020 das Schaffen und Werk des sächsischen Künstlers in einen internationalen, europäischen Kontext.
Das Museum verfügt über die größte Klinger-Sammlung weltweit, darunter befinden sich Hauptwerke wie die großformatigen Gemälde "Kreuzigung Christi", "Christus im Olymp" oder die Monumentalskulptur des "Beethoven".
Ein Kapitel der Ausstellung wird auch das Verhältnis von Max Klinger und Käthe Kollwitz in den Mittelpunkt stellen. Die vielfältigen Aspekte ihrer Beziehung werden anhand von grafischen Werken beider Künstler umfassend dokumentiert. Die Rolle der Frau im Werk von Max Klinger, das Verhältnis von Mann und Frau sowie die Themen Sexualität, Liebe und Erotik ziehen sich durch das umfangreiche Werk des Künstlers.
Weitere Themen der Ausstellung sind "Klinger und die Musik", "Klinger und die Athletenfiguren" sowie eine Rekonstruktion der geplanten Treppenhausausmalungen im Museum der bildenden Künste am Augustusplatz.
Dritter Teil der Impressionismus-Schau
Mit der Ausstellung "Impressionismus in Leipzig 1900-1914: Liebermann Slevogt Corinth" geht das Museum in die letzte Runde. Am 25. Februar 2020 wurde das dritte, Lovis Corinth gewidmete Kapitel eröffnet. Teil 2 - Max Slevogt - ist parallel noch bis zum 19. April zu sehen.
Ein weiteres Trio kommt nun dazu: Seit zehn Jahren arbeiten die Leipziger Künstler Johannes Keller, Hans-Christian Neumann und Daniel Reimer als Opal Künstlergruppe zusammen. Sie haben sich der konstruktiv-konkreten Kunst verschrieben, ihre Form ist das Quadrat. Bilder, Plastiken, Reliefs und typografische Blätter werden in der Ausstellung "Beispiel konkret" erstmals umfassend präsentiert.
Trümmer rund ums Westin
Auf dem Dach des Museums der bildenden Künste befindet sich zugleich die skulpturale Installation "Vanishing Point" der Leipziger Künstlerin Wibke Rahn. Ein Live-Bild überträgt die aktuelle Situation auf eine große Monitorwand im Eingangs-Foyer. Die Silhouette des heutigen Westin Hotels ist städtebaulicher Bezugspunkt der Installation, die mit Bauschutt und Trümmern auf dem Dach an den Abriss der Ringbebauung 2007/08 erinnert.
Eher reduziert kommen die Werke von Peter Baldinger daher. Er abstrahiert seine Sujets entweder auf grob aufgelöste Pixel, die er klassisch malt oder sie in Schichten auf eng nebeneinander installierten Papierbahnen plottet.