Einmal im Jahr wird Leipzig zum Paradies für hunderttausende Lesefreunde. Die Leipziger Buchmesse ist der wichtigste Frühjahrstreff der Buch- und Medienbranche und versteht sich als Messe für Leser, Autoren und Verlage. Sie präsentiert die Neuerscheinungen des Frühjahrs, aktuelle Themen und Trends und zeigt neben junger deutschsprachiger Literatur auch Neues aus Mittel- und Osteuropa. Durch die einzigartige Verbindung von Messe und "Leipzig liest" - dem größten europäischen Lesefest - hat sich die Buchmesse zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Im Verbund mit der Leipziger Buchmesse öffnet zudem auch die Manga-Comic-Con in Halle 1 ihre Tore.
Schwerpunktland Litauen: Literatur und Poesie aus der Mitte Europas
In jedem Jahr steht auf der Leipziger Buchmesse ein anderes Schwerpunktland im Fokus. In diesem Jahr gibt Litauen in rund 60 Veranstaltungen neue und farbenreiche Einblicke in seine Literatur, Kultur und Gesellschaft. Mit 26 Neuerscheinungen, unter anderem von Eugenijus Ališanka, präsentiert sich Litauen in Leipzig. Rund 100 litauische Autoren und Künstler reisen zur Buchmesse an.
Das Programm beleuchtet die Identität des modernen europäischen Staates im Spiegel von Literatur und Poesie und bringt litauische Sichtweisen in den europäischen Dialog ein. Zentrale Themen sind der litauischen Kultur, Geschichte und Politik gewidmet, zum Beispiel der polyglotten Tradition der Stadt Vilnius und den Beziehungen Litauens zu seinen deutschen, polnischen und russischen Nachbarn. Darüber hinaus geht es um das Thema Ostpreußen, das zwischen der litauischen und deutschen Literatur eine wichtige Brücke bildete, über die Autoren wie Thomas Mann und Johannes Bobrowski wirkten. Zudem machen Grafiker, Komponisten, Buchgestalter, Musiker und Textildesigner neugierig auf die litauische Künstlerszene.
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Europa-Diskurs
Viele Veranstaltungen auf der Buchmesse drehen sich auch in diesem Jahr wieder um die europäische Identität und Politik, das Miteinander der europäischen Staaten und die entstehenden Konflikte und Chancen.
"Wir in Europa - Wofür wollen wir einstehen?" fragt der Programmschwerpunkt Europa21 der Robert Bosch Stiftung und der Leipziger Buchmesse. In den sechs Salongesprächen melden sich kritische Stimmen zur zukünftigen Ausgestaltung Europas zu Wort. Hierzu gehören die ehemalige Direktorin des Polnischen Instituts in Berlin Katarzyna Wielga-Skolimowska, die von der polnischen Regierung abgesetzt wurde, ebenso wie die vom Arbeitsverbot bedrohte türkische Journalistin Banu Güven oder der aus Protest gegen den Brexit zurückgetretene ehemalige Direktor des Viktoria & Albert Museums Martin Roth und die Schauspielerin Katja Riemann. In einer Eröffnungsperformance "E-U-R-O-P-A, wir müssen reden!" von Idil Nuna Baydar aka Jilet Ayse, einem interaktiven Theaterabend "FUCK YOU, Eu.ro.Pa! / Fuck you Moldova!" am 25. März 2017 und einer Autorenwerkstatt halten die Künstler uns Europäern den Spiegel vor.
In der Programmreihe "Im Brennpunkt" der Leipziger Buchmesse in Zusammenarbeit mit dem Literarischen Colloquium Berlin und dem Auswärtigen Amt äußern sich Autoren aus Deutschland, Österreich, Litauen Norwegen, Russland und der Ukraine zum Populismus in Deutschland und Österreich, dem Baltikum und seiner Nachbarschaft.
Michail Ryklin und Katharina Raabe führen ein Gespräch über die Oktoberrevolution und die aktuellen politischen Interpretationen derselben. Fragile, europäische Korrespondenzen sind das Gesprächsthema von Viktor Martinowitsch, Georg Klein und Annika Reich. Ebenfalls soll die jüngst aus der Haft entlassene türkische Schriftstellerin Aslı Erdoğan zu Wort kommen.
Beiträge zu aktuellen Themen wie dem Verhältnis von Orient und Okzident leistet zudem der diesjährige Preisträger des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung, Mathias Enard.
Reihenweise gute Literatur bei "Leipzig liest"
Bei Europas größtem Lesefest "Leipzig liest" präsentieren 3.300 Mitwirkende auf insgesamt 571 Bühnen ihre neuesten Werke. 160 dieser Bühnen befinden sich auf dem Messegelände, die anderen 411 in der Stadt. Neben klassischen Leseorten wie Bibliotheken, Buchhandlungen oder Cafés finden sich im Bühnenrepertoire auch einzigartige Leseräume wie Friedhöfe, Kirchen oder Galerien.
Ausführliche Infos zum "Leipzig liest"-Programm 2017
Starpianist Lang Lang zu Gast auf der Buchmesse
Seine Musik begeistert seit vielen Jahren Fans auf der ganzen Welt. Er eröffnete die Olympischen Sommerspiele 2008, spielte zur Nobelpreisverleihung vor Barack Obama und zum diamantene Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. Nun besucht der chinesische Starpianist Lang Lang die Leipziger Buchmesse 2017.
Anlässlich des zweiten Musiklehrertages im Rahmen der Leipziger Buchmesse am 24. März 2017 lässt Lang Lang das Publikum an seiner Begeisterung und seinem modernen Zugang zur Musikpädagogik teilhaben: "Es liegt mir sehr am Herzen, dass wir einen Weg finden, die Kinder von heute zu begeistern und ihr Interesse an der Musik zu wecken", erklärt Lang Lang.
Weitere Informationen
Leipziger Buchmesse vom 23. bis 26. März 2017
Leipziger Messe
Messe-Allee 1
04356 Leipzig
Öffnungszeiten
jeweils 10 bis 18 Uhr