Doch Reste der Photoinitatoren, die einer der teuersten Bestandteile in UV-Lacken und Farben sind, können später aus deren Oberfläche wieder austreten und so zu unangenehmen Gerüchen und sogar zu gesundheitlichen Langzeitschäden führen. Deshalb wird ihr Einsatz in der Druckindustrie durch neue, verschärfte Grenzwerte der EU zunehmend beschränkt. „Das macht einen Technologiewechsel in der Druckindustrie notwendig, den wir mit unseren Lösung realisiert haben“, erklärt Dr. Thomas Riedel. Für das neu entwickelte Verfahren wurde das Unternehmen mit dem Clusterpreis Chemie/Kunststoffe des IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2014 ausgezeichnet.
Dabei wird die flüssige Farbe in einer Kammer unter Ausschluss von Sauerstoff mit extrem kurzwelligem Licht aus einem Excimerstrahler bestrahlt. Unmittelbar danach erfolgt die Bestrahlung mit einem neu entwickelten UVC Mitteldruck-Strahler. Durch die besonders hochenergetischen Licht-Photonen brechen die molekularen Doppelbindungen der Lackmoleküle auf. Es bilden sich Radikale und die Polymerisation wird direkt in Gang gesetzt. Durch den Verzicht auf Photoinitatoren eignen sich die so getrockneten Farben und Lacke besonders für Lebensmittel- und Pharmaverpackungen, aber genauso für die Innenausstattung von Autos, Möbeloberflächen und Fußböden. Darüber hinaus verfügen sie über eine höhere Oberflächenhärte und sind damit beständiger gegen Umwelteinflüsse.
Aktuell befindet sich das Verfahren bereits im Langzeittest bei einem Pilotkunden. Und es könnten in naher Zukunft noch einige mehr werden, denn der Erfolg beim IQ-Wettbewerb hat für viel Aufmerksamkeit in der Branche und in Fachmedien gesorgt: „Die bisherige Resonanz hat unsere Erwartungen weit übertroffen. Wir haben in den vergangen Wochen eine Reihe von Anfragen potenzieller Kunden erhalten, die durch den Wettbewerb auf uns aufmerksam wurden“, so Dr. Thomas Riedel. Trotzdem sei es vom Kontakt bis zu einem möglichen Auftrag oft ein monatelanger Weg, Riedel weiter. Das ist kein Zufall. Denn im Geschäftsalltag des 1998 als spin-off aus dem Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung Leipzig gegründeten Unternehmens sind individuelle Lösungen für spezifische Anforderungen von Kunden eher die Regel denn die Ausnahme. „Deren Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit muss oft in aufwändigen Forschungsprojekten und Tests in unserem eigenen Technikum untersucht werden. Trotzdem sind wir zuversichtlich, das aus den aktuellen Kontakten der ein oder andere Auftrag resultieren wird“, so die Einschätzung von Dr. Thomas Riedel.
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