14 800 Denkmale befinden sich im Stadtgebiet Leipzig. Sie zu erhalten, zu pflegen und wieder zu beleben, dafür betreibt die Stadt Leipzig seit 20 Jahren institutionelle Denkmalpflege, fest verankert im fast gleichnamigen Amt für Bauordnung und Denkmalpflege.
Städte müssen vor allem menschengerecht?, weniger investorengerecht? sein. Das zu sichern, dafür sind auch Denkmalbehörden da, erklärt Amtsleiterin Heike Hellkötter. Viel zu häufig spielen Funktionalität und Bezahlbarkeit die Hauptrolle in der Diskussion um Erhalt, Sanierung oder gar Abriss eines wertvollen Gebäudes. Das Bedürfnis nach Geist, nach Ästhetik dürfen wir aber den Menschen nicht abgewöhnen, so Hellkötter weiter.
Einzigartigkeit bewahren
Äußerlich sichtbar, ist hier Leipzigs Denkmalpflegern in den letzten 20 Jahren vieles gelungen. Doch zunächst stand da eine katastrophale Bilanz: Eine völlig marode Altbausubstanz aufgrund fehlender Gelder und Kapazitäten in der DDR, schildert Dr. Norbert Baron, Abteilungsleiter für Denkmalpflege, die Situation 1989.
Doch nicht nur die DDR sei schuld an diesem Dilemma gewesen. Auch schon vor und zwischen den Weltkriegen hatte man die Pflege historischer Bauten stiefkindlich behandelt.
Mit dem Mauerfall wendete sich das Blatt: Das Kapital stand vor der Tür und es galt, die Denkmale nicht nur wieder aufzubauen, sondern vor allem in ihrer Einzigartigkeit zu bewahren. Schützenswerte Gebäude mussten neu katalogisiert und kategorisiert werden. Diese Sisyphusarbeit übernahmen die Stadtbezirkskonservatoren. Damals wie heute wachen sie streng über die Planung und Durchführung von Baumaßnahmen an ihren Denkmalen.
Von den Genehmigungsverfahren über die ersten gemeinsamen Begehungen vor Baubeginn bis hin zum letzten Detail, wie beispielsweise dem historischen Türknauf, begleiten sie Investoren und Bauherren.
Gewinne gleichen Verluste aus
Die elf Kollegen sind Bauexperten und in vielen Gewerken zu Hause, um die Belange des Denkmalschutzes mit den Belangen des Bauherren in Einklang bringen zu können, weiß Hellkötter. Manchmal allerdings müssen wir Politik den Vorrang geben, schmerzliche Verluste hinnehmen. Aber Gewinne gleichen sie wieder aus.
So freut sich Baron über die Entwicklungen in Plagwitz und Lindenau, über den neugestalteten Handelshof in der Grimmaischen Straße oder über die Rettung des 1847 errichteten Hôtel de Pologne in der Hainstraße 16/18. Hier konnten wir von Beginn an mit dem Investor Hand in Hand arbeiten, haben Befundungsvorschläge gemacht, die dankend aufgegriffen und umgesetzt wurden.
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