- Bauprojekt Lindenauer Hafen
- Spatenstich zur Vorbereitung der Erschließung am 12. August 2011
Das Hafengelände in Lindenau soll in den nächsten Jahren schrittweise erschlossen, an den Karl-Heine-Kanal angeschlossen und zu einem neuen Stadtquartier entwickelt werden. Der Stadtrat hat am 18. Juli mit seinen Beschlüssen den Weg für entsprechende öffentliche Investitionen in Höhe von rund 18 Millionen Euro frei gemacht und den Grundstein für private Investitionen in Höhe von mindestens 50 Millionen Euro allein im engeren Projektbereich gelegt. Im September kann nun der erste Spatenstich für die Gewässerverbindung Karl-Heine-Kanal / Lindenauer Hafen erfolgen.
In den letzten Jahren hatte die Stadt bereits 4,8 Millionen Euro für den Erwerb von Grundstücken sowie für Freilegung und Planung investiert. Oberbürgermeister Burkhard Jung, Baubürgermeister Martin zur Nedden und Inge Kunath, Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, erläuterten heute (24. Juli) die Perspektive für den Lindenauer Hafen.
Neues Stadtquartier
Östlich des Hafenbeckens ist ein Stadtquartier geplant, das Leben und Arbeit verbindet, während das Areal westlich davon als Landschaftsraum gestaltet werden soll. Das neue Stadtquartier soll auch die Stadtteile Grünau und Neulindenau verbinden.
Oberbürgermeister Burkhard Jung betonte: Die Entwicklung des Lindenauer Hafens ist eines der spannendsten Zukunftsprojekte Leipzigs. Handelt es sich doch um die erste Entwicklung eines neuen Stadtquartiers in Leipzig seit 1990. Im Verbund mit dem Leipziger Gewässernetz hat er die Chance, sich zu einem Kleinod zu entwickeln, das hochwertiges Wohnen und Erholung verbindet und dem Wassertourismus auf Leipzigs Gewässern und dem Neuseenland neue Möglichkeiten erschließt. Das steigert Leipzigs Anziehungskraft als ein Ort, an dem zu leben und zu arbeiten es sich lohnt.
Martin zur Nedden fügte hinzu: Wir haben in konsequenter Arbeit realisierbare Ideen entwickelt und wichtige planerische Schritte getan. Das geplante Viertel am Lindenauer Hafen wird sowohl attraktive Eigentumswohnungen und Selbstnutzerprojekte als auch Mietwohnungen in unterschiedlichen Preissegmenten sowie Gewerbe umfassen. Unser Ziel ist ein lebendiges Quartier mit stabiler sozialer Mischung.
Inge Kunath unterstrich: Die Bedeutung des Lindenauer Hafens im Rahmen des wassertouristischen Konzeptes kann nicht hoch genug veranschlagt werden. Er erhöht die Attraktivität Leipzigs als eines Ortes für sanften Tourismus. Mit dem Bau der Gewässerverbindung verwirklichen wir einen Teil der Vision unserer Vorfahren, die Fortführung des Karl-Heine-Kanals in den Lindenauer Hafen. Ein weiterer Pluspunkt ist die Anbindung an die Landschaft der Schönauer Lachen. Die Landschaft im Westen und der geplante Hangkantenpark im Osten sorgen gleichsam für einen grünen Rahmen des neuen Viertels.
Vielfalt für Freizeit und Wohnen im neuen Viertel In den nächsten zwei Jahren werden am Lindenauer Hafen attraktive Promenaden, öffentliche Plätze und beschauliche Wege mit abwechslungsreichen Aussichtspunkten entstehen, die immer wieder die Beziehung zum Wasser schaffen und zum Spazieren und Verweilen einladen. Bis zum Jahr 2015 / 2016 wächst hier ein neues Stadtquartier, in dem Arbeiten, Wohnen und Freizeit ein harmonisches Nebeneinander finden. Im Kern handelt es sich um ein städtisches Mischgebiet mit einem hohen Anteil an Wohnangeboten für Familien. Das Bebauungskonzept sieht sieben rechteckige Baufelder am Ufer vor. Vorwiegend geschlossene Blockstrukturen sollen das städtebauliche Grundgerüst schaffen, ferner sind so genannte Stadtvillen vorgesehen, zudem Stadthäuser in variablen städtebaulichen Ensembles und individuelle Stadthausprojekte.
Grundlage für die Vergabe der Grundstücke sind baufeldbezogene Realisierungswettbewerbe. Neben Investoren und Projektentwicklern sowie privaten Bauherren haben auch die Leipziger Genossenschaften bereits ein großes Interesse am Standort bekundet. Die ersten Grundstücke werden noch in diesem Jahr ausgeschrieben. Es soll sowohl den klassischen Investoren und Projektentwicklern als auch der lokalen Wohnungswirtschaft sowie den Selbstnutzern und Baugemeinschaften Raum gegeben werden. Angestrebt werden bauliche Lösungen, die sowohl in ökologischer als auch in städtebaulich-architektonischer und sozialer Hinsicht beispielhaft sind. Ab 2014 soll gebaut werden können.
Für die Zukunft sind die Entwicklung des Nordbereiches mit einem technischen Hafen, der MARINA Leipzig-Lindenau, mit bis zu 200 Bootsliegeplätzen und eine für den Wassertourismus wichtige Gewerbeinfrastruktur sowie eine Slipanlage vorgesehen. Ebenso ist die Freilegung und Renaturierung des Westufers im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen geplant.
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