Der Superintendent des evangelisch-lutherischen Kirchenbezirks Leipzig, Martin Henker hat am Sonnabend, 13. Juni, die sächsische Verfassungsmedaille erhalten. Sie wurde ihm überreicht für sein Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit vor allem unter dem staatlichen Druck in der DDR sowie für seinen Beitrag bei der Untersuchung und Aufarbeitung der Ereignisse vom 3. bis 9. Oktober 1989.
In seiner Funktion als Dresdner Stadtjugendpfarrer war er im Herbst 1989 auch mit der Verwaltung eines Hilfsfonds für die Gittersee-Protestler, der Beratung von Angehörigen von Inhaftierten und Freigelassenen und dem Sammeln von Erlebnisberichten über Zuführungen, Verhaftungen, Beschimpfungen und Bedrohungen und die Nötigung von Geständnissen beauftragt.
Später gehörte er der unabhängigen Untersuchungskommission zur Aufklärung der Gewalttaten der Staatsorgane gegenüber den Demonstranten an. Nach der friedlichen Revolution war er neben seiner Pfarrtätigkeit ein wichtiges und beachtetes Mitglied des Jugendhilfeausschusses des Dresdner Stadtrates und arbeitete engagiert am landesweiten "Runden Tisch gegen Gewalt des Freistaates Sachsen" mit.
Sächsische Verfassungsmedaille
Die Sächsische Verfassungsmedaille wurde am 26. Mai 1997 von Landtagspräsident Erich Iltgen zur Erinnerung an die friedliche Revolution im Herbst 1989 gestiftet fünf Jahre nach der Schlussabstimmung über die Sächsische Verfassung. Seitdem wird sie jährlich an Bürgerinnen und Bürger verliehen, die sich in besonderer Weise um die freiheitliche demokratische Entwicklung des Freistaates Sachsen verdient gemacht haben. Sie ist neben dem Sächsischen Verdienstorden die wichtigste staatliche Auszeichnung, die in Sachsen verliehen wird.
Sächsiche Staatskanzlei)+++text
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