Der Märchenbrunnen am Dittrichring wurde durch Inge Kunath, Leiterin des Amtes für Stadtgrün und Gewässer, feierlich der Öffentlichkeit übergeben. Offiziell abgeschlossen ist nun auch die denkmalpflegerische Sanierung der Promenadenanlagen nördlich der künstlerisch gestalteten Wasserstelle. Die Gesamtkosten für die Baumaßnahmen belaufen sich auf 185.000 Euro und wurden zu 80 Prozent mit dem Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz-Innenstadt Leipzig finanziert.
Schöner Fleck zum Erholen
Ziel der denkmalpflegerischen Sanierung war eine Steigerung der Aufenthaltsqualität in diesem bisher eher vernachlässigten Abschnitt der Promenade. Das große Potenzial der vorhandenen denkmalwerten Substanz wurde durch die Maßnahmen für die öffentliche Nutzung erschlossen, sagte Inge Kunath. Dazu waren sowohl umfangreiche Arbeiten an den Wege- und Platzflächen als auch am Gehölzbestand erforderlich. Auf einer Fläche von rund 2.800 Quadratmetern wurden die ursprüngliche Wegeführung, die Bepflanzung und die Ausstattung wiederhergestellt.
Ein wichtiges Anliegen war die Wiederherstellung der in den 1930er Jahren beseitigten Wege, da sie zum Einen mit den Pflanzungen gestalterisch korrespondieren und zum Anderen aus funktioneller Sicht erforderlich waren. Die Wege wurden aufgrund ihres teilweise großen Gefälles mit Mosaikpflaster befestigt und die noch vorhandenen historischen Entwässerungsrinnen beiderseits des östlichen Weges saniert. Wiederhergestellt wurde auch eine kleine Sitznische mit einer Astbank nach historischem Vorbild. Von dieser Stelle bietet sich ein reizvoller Blick auf die Parkanlage in Richtung Nordwest. Im Rahmen der Instandsetzungsarbeiten wurde der Naturstein der Brunnenanlage gereinigt, verfugt und das schmiedeeiserne Ziergitter fachgerecht restauriert, das Abflusssystem rekonstruiert sowie ein Sensor installiert, der den Wasserfluss steuert und damit deutlich minimiert.
Seit 1906: Hänsel, Gretel und die Hexe
Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts existierte im Bereich des Dittrichrings nördlich der Thomaskirche eine mit Bäumen bepflanzte Promenade, der so genannte Muhmenplatz. Den Entwurf für die neuen Promenadenanlagen lieferte der Leipziger Gartendirektor Carl Hampel (1849-1930). Er bezog vorhandene große Bäume in die Neugestaltung ein. Den Abschluss der Arbeiten bildete im Jahr 1906 die Aufstellung des Märchenbrunnens, dessen Entwurf vom Bildhauer Josef Magr unter Verwendung von Motiven aus dem Märchen Hänsel und Gretel der Gebrüder Grimm stammt. Im Zentrum befindet sich eine Grotte mit einem Wasserbecken. Auf einem Sockel, umspült von dem herabfallenden Waldquell, sind die Märchenfiguren Hänsel und Gretel als Bronzeplastiken dargestellt. Über der Grotte ist ein Steinrelief angeordnet, welches die Hexe zeigt. Im Jahre 1942 wurden die Bronzeteile für Rüstungszwecke entfernt und eingeschmolzen. 1965 erfolgte die Neuschöpfung der Plastiken und Tafeln durch Elfriede Ducke und Hanna Studnitzka.
Die Grünanlagen des Promenadenringes umschließen das Leipziger Stadtzentrum. Sie sind gemäß Paragraph 2 Sächsisches Denkmalschutzgesetz als Kulturdenkmal ausgewiesen. Bereits im Jahr 1996 erfolgte eine umfassende denkmalpflegerische Wiederherstellung des Umfeldes des Märchenbrunnens. Die mit Trinkwasser gespeiste Tränke selbst konnte damals aufgrund fehlender finanzieller Mittel nur teilweise saniert werden und wurde aus Gründen der Kosteneinsparung vor circa fünf Jahren sogar stillgelegt.
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