Nach dem Sensationsfund von Teilen der Kolossalstatue des berühmten Pharaos Psammetich I. (664 vor Christus bis 610 vor Christus) im März dieses Jahres in Kairo sind jetzt bei neuen Grabungen weitere archäologische bedeutende Funde freigelegt worden. Ein ägyptisches-deutsches Team unter der Leitung von Dr. Dietrich Raue, Kustos des Ägyptischen Museums - Georg Steindorff - der Universität Leipzig und Dr. Aiman Ashmawy vom Ägyptisches Antikenministerium und in Zusammenarbeit mit Prof. Kai-Christian Bruhn von der Hochschule Mainz stieß in der letzten Phase seiner Grabungen Ende September auf dem Gelände des Tempels von Heliopolis auf weitere Fragmente der Psammetich-Statue.
Die Fußzehen des Pharao
Entdeckt wurden unter anderem drei riesige, etwa zehn Zentimeter breite Zehen des Pharaos sowie ein wichtiger Teil des Rückenpfeilers mit dem Namen Psammetichs I. Für eine große Überraschung sorgte allerdings der Fund von Fragmenten einer Kolossalstatue von Ramses II. (1250 v. Chr.)."Die neuen Teile der Statue von Ramses II. sind aus Rosengranit und stammen aus der Zeit um 1250 vor Christus", erklärt Raue, der von Ende August bis Anfang Oktober in Kairo war. Die jetzt neu entdeckten Teile befinden sich bereits nahe der Pyramiden von Gizeh, wo sie ab kommendem Jahr im Grand Egyptian Museum zu sehen sein werden.
Was wird noch zu finden sein?
Raue, der gemeinsam mit zwei Ägyptologie-Studenten der Universität Leipzig nach Kairo gereist war und vor Ort mit dem Ägyptologen Ashmawy eng zusammenarbeitete, wird die Grabungen im Februar 2018 fortsetzen und erwartet weitere interessante Funde. "Jetzt ist es eine Frage der Zeit. Wir müssen puzzeln", sagt er. Die Vielfalt und die Ausmaße der ausgegrabenen Fragmente geben neue Möglichkeiten, die ursprüngliche Gestalt des Tempels zu rekonstruieren. Zugleich gab die Untersuchung der Statuenbasen vollkommen neue Einblicke zum Fortschritt der verwendeten Werkzeuge und Techniken.
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Webseite des Ägyptischen Museums - Georg Steindorff - der Universität Leipzig