Nach Beschwerden wegen erhöhter Wassertemperatur: Stadt führt Kaltbadetage ein
Aprilscherz
Schwimmen bei 20 Grad Wassertemperatur? Im Sommer für viele eine willkommene Abkühlung, im Hallenbad im Winter aber gewöhnungsbedürftig. Über die Wassertemperatur hatten sich in den vergangenen Wochen in der Tat Menschen beschwert – aber nicht, weil es zu warm war. Die Absenkung im Zuge der Energiekrise auf 26 Grad hatte viele Menschen abgeschreckt und die Stadt Leipzig ist froh, dass die Temperatur wieder auf 28 Grad angehoben werden konnte. Das soll auch so bleiben – nicht nur am 1. April. Diese Meldung war also unser Aprilscherz 2023.
Mit diesen speziellen Kaltbadetagen – in Anlehnung an die Warmbadetage in vielen Kommunen – will die Stadt Leipzig denjenigen Badegästen entgegenkommen, die ein sehr individuelles Temperaturempfinden haben. Auch vor dem Hintergrund einer wachsenden Community von Eisbadefreunden in Leipzig ist der Kaltbadetag richtungsweisend: Auch diesen Extremsportlern will die Stadt Trainingsmöglichkeiten geben.
Kaltbadetage sind auch unter energetischen Gesichtspunkten nicht zu vernachlässigen: Die Körper der Badegäste produzieren bei kaltem Wasser deutlich mehr Abwärme, welche mit Wärmetauschern aufgefangen werden kann. Die Entwicklung solcher Becken-Körper-Wärmetauscher steht noch am Anfang, erste Versuche sind aber vielversprechend; momentan würde die eingespeiste Energie zum Betrieb der Föne im Umkleidebereich ausreichen. Im Rahmen eines Pilotprojekts prüft die Stadt die Anschaffung erster Geräte.
Sollten die Kaltbadetage auf Zuspruch treffen, wird im nächsten Schritt an einem Tag pro Monat die Wassertemperatur auf 12 Grad abgesenkt; die Nichtschwimmerbecken würden wie üblich zwei Grad stärker geheizt auf wohlige 14 Grad, um das sensiblere Kälteempfinden der Kleinsten zu berücksichtigen.
Der erste Kaltbadetag startet bereits heute, am 1. April 2023.