Friedrich-Ritscher sieht in dem Kurs im Rahmen der 15. Jüdischen Woche eine Würdigung aller im Nationalsozialismus verfolgten Künstlerinnen und Künstler: „Darum haben wir 1997 den Verein Lebenswerk Käthe Loewenthal gegründet, der mit Ausstellungen, Schulbesuchen und Vorträgen darauf aufmerksam macht. Gleichzeitig betreiben wir weiterhin Spurensuche, um ihr Leben besser zu beleuchten“, sagt die Nachfahrin der Künstlerin, die mit ihrem Mann in Ostfriesland lebt. Ihre Großtante stammte aus Berlin. Nach Stationen auf Hiddensee und Stuttgart wurde sie 1942 nach Izbica bei Lublin deportiert und dort ermordet. Ihre Schwester, Friedrich-Ritzschers Großmutter, war die einzige Überlebende der Familie. Darüber wurde in ihrer Kindheit jedoch kaum gesprochen.
Werk im Krieg teilweise zerstört
„Umso dankbarer sind wir, dass das verbliebene Werk immer noch auf Interesse stößt und es viele Forschende gibt, die ihrem Vermächtnis nachgehen. So haben wir beispielsweise Erkenntnisse über die Arbeit ihres Vaters in Argentinien gewonnen und einen entfernten Verwandten aus Frankreich gefunden, der allerlei Material besaß“, berichtete Friedrich-Ritscher. Käthe Loewenthals Werk wurde 1943 teilweise zerstört, als eine Bombe das Lager traf, in dem ihre großformatigen Bilder von einem befreundeten Künstler aufbewahrt wurden. Daher fokussiert sich die Suche auf das „Drumherum“ aus jener Zeit wie Ausstellungskataloge, Zeitungsausschnitte oder Gemälde von privaten Besitzern.
Der Link zum Kurs für alle Interessierten: https://vhs.link/5HncWY.