Zahlen, Diagramme, Tabellen: Statistik wird meist nüchtern präsentiert. Das die Zahlenwelt durchaus spannend sein kann, zeigt das Theater der Jungen Welt (TdJW) bis zum 1. März in der Ausstellung Wie aus Erbsen Zahlen werden in der Unteren Wandelhalle des Neuen Rathauses.
In mehr als 200 Plexiglasröhren gefüllte und mittels Feinwaage genau abgemessene Mengen von Getreide und Hülsenfrüchten visualisieren rund 250 statistische Fakten. Die Daten reichen von der Bevölkerungszahl über die Zahl von Migranten und Asylsuchenden bis hin zur Zahl von Hundehaltern, Freizeitangeboten oder Partnerstädten. In Reissäcken befinden sich zudem 7,5 Millionen Reiskörner. Sie stehen für die Zahl der Menschen, die das Theater der Jungen Welt von seiner Gründung 1946 bis heute besucht haben.
Die Installation bietet nicht allein einen anschaulichen und unkonventionellen Zugriff auf die Veränderungen der Stadt, auf ihr Schrumpfen nach 1989 und ihr neuerliches Wachsen. Vielmehr können die Betrachter in der Menge der unterschiedlichen Daten überraschende und erhellende Entdeckungen machen, wenn sie das Freizeitverhalten der Leipziger mit der Zahl der Theaterbesucher vergleichen oder die Zahl der Haustierbesitzer mit der Entwicklung der Kriminalitätsrate in Beziehung setzen.
Die Installation ist erstmals seit dem Spielzeitauftakt außerhalb des Theaters der Jungen Welt zu sehen. Zum Ende der Spielzeit verwandeln sich Erbsen, Reis und Co. wieder in Nahrungsmittel: Sie werden an Tiere verfüttert.
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